Fonds - einfach erklärt

Das hier ist Michael. Und das ist Michaels Zitrus-AG, die Limonade herstellt. Vor einigen Tagen ist er mit seiner Firma an die Börse gegangen. Mächtig stolz ist unser Michi jetzt und er rennt auch überall rum und fragt jeden ob er schon Aktien von ihm gekauft habe. Aber statt einer Bestätigung erntet Michi erstmal Häme von seinem Konkurrenten und Erzfeind Adam: Natüüüüürlich würde niiiemand sein Geld in solches Teufelszeug stecken. 

 

Das würde doch jeder halbwegs helle Anleger in einen Fonds investieren. Viel ungefährlicher als Michis dubiose Zitronenaktien, sagt Adam. Wie? was? Ein Fonds? Keine Zitronenaktien?  Michi versteht die Welt nicht mehr. Nachfragen ist ihm aber auch peinlich. Also erstmal heimlich still und leise in die nächste Bibliothek und fix mal in die Sache eingelesen. Nach ein paar Stunden ist unser kleiner Limonadenfabrikant dann auch ein wenig schlauer. So schwer, wie Adam getan hat, ist die Sache nämlich eigentlich nicht.  

 

Ein Fonds das sind im wesentlichen viele unterschiedliche Aktien, die zu einem Paket –dem Fonds – zusammengeschnürt werden. Das ist ein eigentlich sehr altes Prinzip. Schon Michaels Oma hat immer gesagt, dass man nicht alle Eier in einen Korb legen soll. Und das selbe Prinzip, das greift bei Aktien. 

 

Wenn nämlich ein Anleger ausschließlich in Aktien von Michaels Zitrus-AG investiert, dann kann er Glück haben, dass Zitronen morgen beliebt sind und die Kurse durch die Decke schießen. Er kann aber eben auch Pech haben, wenn die Kunden plötzlich Limonade verschmähen und sich dem Tomatensaft widmen. Dann rutschen die Kurse in den Keller. Kurzum: Nur auf ein Pferd zu setzen ist sehr risikoreich. Deswegen streut man das Risiko. Man kauft z.B. neben Aktien der Zitrus-AG, auch Aktien von der Apfel Inc. und von Banane und Söhne. Auf diese Weise setzt man nicht auf die Zitronenindustrie alleine sondern auf die Nahrungsbranche insgesamt. 

Dieses Vorgehen hat aber zwei Haken: Es macht ersten eine Menge Arbeit eine ganze Branche im Blick zu behalten und es kostet zweitens sehr viel Geld, wenn man als Privatanleger Aktien aller Unternehmen einer Branche kaufen möchte. Beide Probleme versucht ein Aktienfonds zu lösen. Viele Anleger legen dann ihr Geld zusammen, und kaufen davon breitgestreut Aktien. Am Gewinn dieses Aktienpaketes wird jeder seinem Anteil nach entsprechend beteiligt. 

 

Ein Fondsmanager wird auf so einen Fonds oben drauf gesetzt und damit beauftragt die Sache im Blick zu behalten und den Wert des Fonds zu erhöhen. Dafür bezahlt dem Fondsmanager auch jeder Anleger einen Betrag, der sich auf ca. 2% der investierten Summe beläuft. Verwaltungsbetrag nennt man das dann. 

 

So, wir sind auf der Ziellinie. Wir haben gelernt, dass Fonds für Anleger eine gute Möglichkeit sind Risiko zu streuen, in dem sie gemeinsam Aktienpakete kaufen, die breit gestreut sind. Und unser Michi hat gelernt, das der Besserwisser Adam, wahrscheinlich doch Aktien von der Zitrus-AG gekauft hat. Nur sind die halt irgendwo in seinem Fonds, unter vielen anderen Aktien versteckt. War doch klar, denkt Michi, das niemand an seiner Zitrus-AG vorbeikommt. 

 

Die wächst jetzt auch weiter ordentlich weiter und Michi denkt an eine zweite Erweiterung. Geld muss her. Das könnte er z.B. über Anleihen bekommen. Was das ist, ob Michis Expansionspläne Erfolg haben und ob ihm sein Erzrivale Adam dabei in die Suppe spuckt – das seht ihr im nächsten Video.