Erklärvideo: Europäische Währungsunion Teil 2: Vor und Nachteile

Mit der aktiven Einführung des Euro am 1. Januar 2002 hat sich für Jonas einiges geändert. Mittlerweile hat er sich an die neue Währung gewöhnt. Er findet, dass sie viele Vorteile mit sich bringt. Sein Freund Rocco aus Italien, findet im Gegenteil nicht alles super, was mit dem Euro und der länderübergreifenden Währungszusammenlegung - auch „Europäische-Währungsunion“ genannt - zu tun hat.

 

Beide sind sich einig. 

•Bei Urlaubsreisen in Mitgliedsstaaten müssen sie kein Geld mehr wechseln und zahlen einfach mit dem Euro, das finden Sie gut.

•Auch online Einkäufe aus dem Ausland sind mit dem Euro einfacher für Käufer und Unternehmen. Es gibt keine Umrechnungen mehr und die Überweisungskosten sind genauso hoch wie die für Inlandsgeschäfte.

•Generell können Euro-weit Preise und Löhne besser verglichen werden. Das erhöht den Wettbewerb; und kommt in viele Fällen dem Verbraucher zu Gute.

•Zudem sind teilnehmende Länder gezwungen sich stärker abzustimmen. Man wächst zusammen und kann sich auch in schwierigen Zeiten gegenseitig unterstützen, zumindest in der Theorie. 

 

Das Ziel der Europäischen Zentralbank, mit dieser Währungsunion, ist die Sicherung der Preisstabilität in allen Euro-Ländern.

Klingt ja erstmal alles ganz schön, aber Rocco zeigt Jonas auch Nachteile auf. Denn Maßnahmen, die dem einen Land nützen, können anderen schaden. 

•Meist geht es um wirtschaftliche und finanzpolitische Probleme für die teilnehmenden Länder und ihre Einwohner. 

•Staaten geben ihre eigenen Steuerungsmöglichkeiten und einen Teil ihrer Entscheidungsmacht auf. Vor Einführung des Euro konnten sie sich in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten stückweise selbst helfen. Um die Wirtschaft wieder anzukurbeln druckten sie zum Beispiel zeitweise mehr Geld oder werteten ihre Währung ab. Letzteres ermöglichte den Verkauf von preiswerteren und somit mehr Waren ins Ausland oder einen Aufschwung des Tourismus durch günstigere Urlaube. Auf Grund der Einheitswährung ist dies nun nicht mehr möglich.


•Tatsache ist wohl auch, dass sich einige Länder nicht an den festgelegten Stabilitätspakt gehalten haben. Das führte in manchen Ländern zu Löchern im Staatshaushalt und teils hohen Schulden. Sie mussten teure Kredite mit hohen Zinsen aufnehmen, um die Löcher wieder zu stopfen. Anleger befürchten, dass sich die Pleite eines Landes auf alle anderen Euro-Länder auswirken kann. Hierbei spricht man auch von der „Eurokrise“. 

 

Speziell dafür hat die EZB mögliche Lösungen entwickelt.

•Sie kauft Staatsanleihen verschuldeter Eurostaaten zu niedrigen Zinsen auf, um diesen Ländern günstige Kredite anbietet zu können.

•Es wurde eine Schuldenbremse für alle Mitgliedsstaaten eingeführt.

•Und außerdem sollen Geldbußen automatisch fällig werden, wenn sich ein Land nicht an dieStabilitätskriterien hält. 

Diese Maßnahmen werden bisher jedoch nicht wirklich eingehalten und kontrolliert. Was am Ende dabei herauskommt bleibt somit abzuwarten.

 

Jonas und Rocco sind also gespaltener Meinung und trotzdem sind sie Freunde. Im nächsten Sommer machen sie zusammen Urlaub in Lettland. Da wollten beide immer schon mal hin und zahlen können sie dort auch mit dem Euro.

 

Mehr Informationen zur Einführung des Euros, erhaltet ihr auch in unserem Clip: die „Europäische Währungsunion – einfach erklärt“.