Big Mac Index - einfach erklärt

Fast jeder kennt ihn hier: Den Big Mac! Doch was hat ein Burger mit der Wirtschaft zu tun? Nun, schon mal was vom „Big Mac Index“ gehört?

 

Die Grundlage ist die sogenannte „Theorie der Kaufkraftparität“. Das bedeutet, dass bei einem vollkommenen Markt ein identisches Gut überall das gleiche kosten würde. Da der Markt aber nicht vollkommen ist und sich die Kaufkraft der Länder, beziehungsweise einzelnen Währungen unterscheidet, braucht man Vergleichsgrößen, um diese Unterschiede sichtbar zu machen. Und hier eignet sich der Big Mac besonders gut, weil er in ungefähr 140 Ländern der Welt erhältlich ist und überall gleich hergestellt wird.


Ein Beispiel: In den USA kostet ein Big Mac 5,- Dollar, das ist der Referenzwert. In Polen kostet der gleiche Burger circa 10.- Zloty, was in der Umrechnung etwa 2,50,- Dollar entspricht. Der Big Mac ist in Polen also nur halb so teuer. Damit ist auch die Kaufkraft im Vergleich zu den USA nur halb so hoch.

Der Big Mac ist jedoch nur ein sehr grober Indikator für den Wert einer Währung. Es bleiben zu viele unterschiedliche Faktoren, die zum Preis beitragen, unberücksichtigt.

Zudem wird in manchen Ländern der Big Mac gar nicht verkauft. Eine Aussage, über die Kaufkraft in diesen Ländern, kann man also mit diesem Index nicht treffen.

 

Darum gibt es seit 2013 den „Mini Mac Index“. Hierbei wird der Preis eines ‚iPads mini‘ als Vergleichsindikator herangezogen. Dieses Produkt wird weltweit verkauft und gilt deshalb als Vergleichswert häufig als zuverlässiger. Daneben gibt es auch noch den „Billy-Index“, bei dem das Regal einer großen schwedischen Möbelkette als Kaufkraft-Index herangezogen wird.

 

Aber ob nun Burger, iPad oder Regal: Das Index-Prinzip ist immer das gleiche. Man nimmt ein bekanntes Produkt, dass idealerweise weltweit verbreitet ist und betrachtet den Preis vor Ort. Den überträgt man in den aktuellen Umrechnungskurs des Dollars. Aus den Preisen aller Ländern errechnet man den Durchschnittswert. Das ist der Referenzwert. Den vergleicht man dann mit dem Preis in dem entsprechenden Land. Und so misst man die Kaufkraft der Währung eines Landes.