Ukraine-Krieg - einfach erklärt

Am 24. Februar 2022 griff Russland die Ukraine an.

Der darauffolgende Krieg kostete bis heute schon tausende ihr Leben und machte Millionen zu Geflüchteten. Dieser Angriffskrieg verletzt internationales Recht und wurde von Regierungen auf der ganzen Welt scharf kritisiert.

 

Um zu verstehen, wie es dazu kam, müssen wir uns die Geschichte der Ukraine einmal näher anschauen. 

Die Ukraine wurde 1991 nach dem Zerfall der Sowjetunion gegründet. Das Volk der Ukraine gibt es aber schon deutlich länger.

 

Durch ihre Geschichte hindurch bildete die Ukraine immer wieder eine Brücke zwischen Osten und Westen.

Das spiegelt sich in ihrem Namen wider, der wörtlich übersetzt „Grenzland“ bedeutet, aber auch in der Kultur und Bevölkerung des Landes.

 

Der Westen des Landes ist eher Europäisch orientiert, während in Teilen der östlichen Ukraine deutlich mehr Menschen russischer Abstammung leben. Im Laufe der Jahre gelangte die Ukraine so immer mehr zwischen die Fronten von Ost und West.

 

Beide Seiten hatten ihre Befürworter:

 

Eine Option war es, sich Russland politisch anzunähern. Das Versprach Sicherheit für Land und Menschen.


Andererseits versprach eine Zusammenarbeit mit der EU der wirtschaftlich schwachen Ukraine einen ökonomischen Aufschwung, und eine mögliche NATO-Mitgliedschaft Schutz und Unabhängigkeit von Russland. Eine Regierung folgte auf die nächste - mal pro-russisch, mal pro-europäisch. Eine klare Orientierung gab es aber für eine lange Zeit nicht, und die Spannungen innerhalb des Landes wuchsen immer weiter. 

Aufgrund dieser Spannungen brachen dann 2013 überall im Land Proteste gegen die damals prorussische Regierung aus. Russland nutzte das Chaos aus, besetzte die Krim, und fing zur gleichen Zeit an, prorussische Gruppen im Osten der Ukraine zu unterstützen.

 

Seit 2014 flammen die Konflikte hier in der Donbass-Region trotz Verhandlungen und Waffenstillständen immer wieder auf.

 

Im Februar 2022 erkannte Putins Russland dann offiziell die Unabhängigkeit der Donbass-regionen an, und startete ein paar Tage später eine großflächige Invasion der Ukraine.

So eskalierte der regionale Konflikt im Osten der Ukraine zu einem landesweiten Krieg, der seitdem anhält.

 

Trotz allem stellt sich immer noch die große Frage: Warum das ganze? Was geht Putin durch den Kopf? Die Antwort hierauf hängt ganz davon ab, wen man gerade fragt.

 

Laut russischen Medien geht es Russland um die „Entnazifizierung“ der Ukraine und um die „Befreiung“ der unterdrückten russischen Minderheit in der Ukraine. International wird diese Erklärung kaum akzeptiert.

Denn es gibt zwar Neonazibewegungen im ukrainischen Militär, dasselbe trifft aber auch für Russland zu.

 

Und auch wenn es eine große russische Minderheit in der Ukraine gibt, von denen viele für ihre Unabhängigkeit kämpfen, fehlen Beweise für die tatsächliche Unterdrückung der russischen Bevölkerung.

Diese leidet zudem genauso unter dem Krieg wie der Rest der Ukraine.

 

Viele Experten vermuten stattdessen, dass Putins Angriff eine Annäherung der Ukraine an den Westen und einen Beitritt zur NATO verhindern soll. Eine unabhängige, dem Westen zugewandte Ukraine wäre nämlich nicht nur für Putins Einfluss auf die Region, sondern auch für Russlands Wirtschaft von Nachteil.

Fest steht in jedem Fall - Krieg ist immer die schlechteste Option, denn er bringt Leid, Tod und Zerstörung.