Syrien-Konflikt (2018) - einfach erklärt

Seit 2011 herrscht Bürgerkrieg in Syrien. Nach dem Vorbild des sogenannten „Arabischen Frühlings“, der Aufstände und Revolutionen in der arabischen Welt bezeichnet, protestierte auch die syrische Bevölkerung gegen ihre Regierung mit Präsidenten Baschad al Assad an der Spitze.

 

In Syrien gibt es zahlreiche ethnische und religiöse Gruppen. Somit auch verschiedene Kulturen und Weltvorstellungen.

 

Im Laufe des Krieges haben sich unterschiedliche Gruppen und wiederum Untergruppen gebildet, die verschiedene Ziele verfolgen. Dann hat sich der Krieg zu einem Stellvertreterkrieg ausgeweitet. Die ausländischen Großmächte unterstützen dabei unterschiedliche Seiten; ob mit Geld, Waffen oder Hilfsmitteln. Sie verfolgen dabei ebenso unterschiedliche Ziele. 

 

Hunderttausende, teils unschuldige Menschen, sind bisher in Syrien umgekommen und Millionen haben das Land als Flüchtlinge verlassen.

 

Wie die Situation Anfang 2018 aussieht, schauen wir uns mal genauer an. Zunächst sind da Präsident Assad und seine Regierung. Sie haben nach zwischenzeitlichen Verlusten, wieder den Großteil des Landes für sich eingenommen. Assad will die Macht um jeden Preis für sich behalten. 

 

Teile des Nordwestens und Südens wurden von gemäßigten oppositionellen Gruppen erkämpft, die sich ein Ende der korrupten Wirtschaftspolitik und ein demokratisches Land wünschen. 

 

Aus dem Lager der Gegenbewegung, haben sich andere radikale Gruppen abgespalten. Sie besetzen Teile im Nordwesten Syriens, wollen die Regierung stürzen, kämpfen aber auch gegen die gemäßigten Rebellen. Das Ziel ist, ein Syrien im Einklang mit den Prinzipien des Islam. Im Norden hat sich die kurdische Minderheit Landesteile erkämpft. Sie wurden nie wirklich von Assad anerkannt und wollen einen eigenen Kurdenstaat gründen.

Durch den jahrelangen Zerfall des Landes konnten andere extremistische Gruppen eindringen. Der Islamische Saat- kurz IS – kämpft in Syrien gegen alle. Er will den Nahen Osten zu einem islamischen Gottesstaat machen und andere Glaubensgruppen vernichten.

Eine Zeitlang war der IS sehr stark in Syrien und nahm große Teile des Ostens ein.

Da er sich, als terroristische Organisation bekannt, in der ganzen Welt Macht aneignen will, wird er in Syrien nicht nur von den internen Kriegsparteien bekämpft, sondern auch international. Unter anderem von einer von der USA ins Leben gerufenen Anti-IS-Koalition, inklusive der im Syrien-Konflikt beteiligten Länder. Dadurch hat der IS fast all seine kontrollierten Gebiete wieder verloren. Manche sprechen auch davon, dass der IS in Syrien kompletten besiegt sei.

 

Präsident Assad findet Unterstützung vom langjährigen Partnerstaat Iran und vor allem von Russland. Im Kampf gegen den Rest, liefern Sie beispielsweise Waffen, stellen Bodentruppen und fliegen Luftangriffe für ihn. Das Ziel Russlands: Es erhofft sich mit Syriens Bündnis eine weitere Stärkung der Wirtschaftsregion gegen den Westen.

 

Das erhofft sich auch die Türkei. Gemeinsam mit der USA unterstützen sie heute die gemäßigten Rebellen im Kampf gegen Assad, unter andrem mit Ausbildungs- und Bodentruppen. Die USA helfen aber auch der kurdischen Minderheit. Für die Türkei sind die Kurden jedoch ein jahrelanger Streitpartner, deshalb werden sie bekämpftum einen Kurdensaat an der Grenze zur Türkei zu verhindern. So ist inzwischen auch die Türkei im Nordwesten des Landes einmarschiert. 

 

Saudi-Arabien unterstützt die radikalen Rebellen im Kampf gegen Assad. Vor allem, weil Assad mit dem Iran verbündet ist und zwischen Saudi-Arabien und dem Iran seit Jahren ein Glaubenskrieg herrscht. Mit Syrien erhoffen sie sich, ihre religiöse Stellung im Nahen Osten auszubauen.

 

Der Krieg und Zerfall des Landes hinterlässt unübersehbare Spuren. 

Ein Wiederaufbau ist zurzeit nicht absehbar. Schlichtungsversuche des UNO-Sicherheitsrates scheitern regelmäßig, auf Grund der Uneinigkeit vieler Länder.

 

Bei einem Sondertreffen Ende Januar 2018 mit Russland, der Türkei, dem Iran, des UNO-Sondergesandeten und Teilen der Syrischen Gruppen, haben sich die Vertreter für demokratische Wahlen und eine Verfassungsänderung in Syrien ausgesprochen. 

 

Niemand kann sagen was am Ende übrig bleibt von den Traditionen und der Kultur, die das Land über Jahrhunderte hinweg geprägt haben. So steht auch in Frage, ob es jemals ein friedliches Miteinander in Syrien geben wird. Und wann die vielen Flüchtlinge jemals wieder in ihr Land zurückkehren können.