Erklärvideo: Social Media 2.0 - einfach erklärt

Das ist Robinson. Er hat Ewigkeiten auf einer einsamen Insel gelebt. Nach seiner Rückkehr in die Zivilisation fällt ihm eines besonders auf: Alle sprechen von „Social Media“ – aber was ist das denn überhaupt? Als er sich dazu entschieden hat, auf seine Insel zu ziehen, gab es gerade einmal das world wide web... 

 

Er fragt seinen Kumpel Freitag und der erzählt ihm, dass es eine ganze Menge Angebote gibt, die unter den Begriff „Social Media“ fallen: Foren, Webblogs, Microblogs, Wikis, Social-Bookmark-, Bewertungs-, Auskunfts-, Foto-Sharing-, Video-Sharing-, Musik- und Dokumenten-Sharing-Portale  sowie Soziale Netzwerke... Puh! Und was ist jetzt wofür gut?

 

Freitag erklärt ihm erst mal die Grundlagen: Als soziale Medien bezeichnet man digitale Medien und Technologien, über die man sich online miteinander austauschen und Inhalte alleine oder gemeinschaftlich gestalten kann. Das geschieht über Kommentare oder Bewertungen zu Beiträgen, aber auch Empfehlungen zum Beispiel für Restaurants oder den neuen Blockbuster. Die User treten also in eine Art Beziehung zueinander – sie bilden eine Community. Darum spricht man von „sozialen“ Medien. 

 

Das war es dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Denn so vielfältig die sozialen Medien auch sind, so unterschiedlich ist auch deren Nutzen. In Foren tauschen sich die User zu Verschiedenen Themen aus. In Webblogs können sich einzelne User zu allem äußern, was ihnen in den Sinn kommt. Microblogs funktionieren ähnlich, sind aber viel schneller und kurzweiliger. Wikis sind offene Plattformen, die Wissen zu bestimmten Themen zur Verfügung stellen.  Social-Bookmark-Portale helfen Usern für sie interessante Webinhalte nach Themen zu sortieren, während Bewertungs- und Auskunftsportale zum Beispiel bei Kaufentscheidungen helfen. Auf den verschiedenen Sharing-Portalen kann man die verschiedensten Dateien miteinander teilen. 

 

Der eigentliche Superstar unter den Sozialen Medien sind aber soziale Netzwerke! „Warum das?“ will Robinson wissen! Nun sie vereinen auf einer Plattform die Funktion fast aller anderen Angebote! Das Besondere: Soziale Medien und damit auch soziale Netzwerke schaffen es das Wissen vieler zu Bündeln und so Schwarmintelligenz direkt nutzbar zu machen. Robinson will wissen, wie er aus Salzwasser Trinkwasser gewinnt. Er stellt die Frage einfach der Community seines Sozialen Netzwerkes und hat bereits im nächsten Moment verschiedene Antworten auf seine Fragen. 

 


Hier liegt aber auch eine der größten Schwächen von sozialen Medien: All das Wissen, das geteilt wird lässt sich nur selten überprüfen. Es entspricht häufig weder wissenschaftlichen noch journalistischen Standards! User sollten Informationen aus den Sozialen Medien also immer kritisch hinterfragen!  

 

Eine weitere Besonderheit sozialer Medien: User nutzen die Angebote häufig um ihr öffentliches Image zu beeinflussen. Sie selbst sind ja meistens Autoren der Inhalte, bestimmen was sie teilen und welche Informationen sie von sich preisgeben. Durch einen Einblick in ihre Privatsphäre zeichnen sie so ein bestimmtes Bild von sich in der Öffentlichkeit. Robinson könnte zum Beispiel die Seite „Einsame Inseln sind super“ gefallen und auf seinem Profil viele Videos und andere Beiträge mit Überlebenstricks in der Wildnis posten. Andere User würden diese Beiträge sehen und Robinson als einen echten Naturburschen „erkennen“ – ob das nun stimmt, sein einmal dahingestellt. 

 

Nun wären Beiträge dieser Art von Robinson selbst verfasst. Auf seinem und dem Profil anderer User tauchen jedoch nicht nur Beiträge anderer User auf. Soziale Medien sind vor allem für Unternehmen eine wahre Goldgrube, da ihre User oftmals freiwillig so viel über ihre Interessen und Hobbys preisgeben, dass Firmen ihre Werbung auf diese Informationen maßschneidern können! 

 

Aber nicht nur Produktwerbung landet so auf den Profilen der User: Ein Algorithmus erkennt zum Beispiel das Robinson, sich für die „Partei zum Schutz der Natur auf einsamen Inseln“ interessiert und platziert so Inhalte auf seinem Profil, die ihm gefallen „könnten“. Das Problem: Andere Standpunkte werden so ausgeblendet und wenn er nicht aufpasst landet Robinson schnell in einer Informationsblase – und das ist schlecht für die Meinungsvielfalt. Über die Echtheit der verbreiteten „Nachrichten“ reden wir hier noch gar nicht... 

 

Robinson ist überwältig von den Möglichkeiten, die Ihm die Sozialen Medien bieten. Er weiß aber auch, dass vieles mit Vorsicht zu genießen ist – und wenn er einmal eine Frage zu sozialen Medien hat, wendet er sich einfach an Freitag.