Erklärvideo: Open Content - einfach erklärt

Im Alltag begegnen uns immer häufiger Begriffe wie Open Access, Open Data, oder Open Source. Zunächst einmal ganz schön verwirrend. Aber so kompliziert ist das eigentlich gar nicht.

Der Oberbegriff für all diese Schlagworte ist „Freie Inhalte“ oder „Open Content“.

Und die Idee dahinter?

 

Inhalte sind offen zugänglich und dürfen unter bestimmten Bedingungen frei verwendet, kopiert oder verändert werden. 

Man baut auf Arbeiten anderer auf und schafft gemeinsam etwas Neues. 

So können neues Wissen und kreative Inhalte besser entwickelt werden. 

Viele Menschen, die gestalterisch tätig sind, erzielen in der Gruppe bessere Ergebnisse als alleine. 

Durch ihr Engagement möchten sie zum Wissenspool der Menschheit beitragen und die Welt besser machen.

 

Hans-Peter ist so jemand. Er ist Software-Entwickler der ersten Stunde. Schon vor 30 Jahren war er mit dabei, ein Open-Source-Betriebssystem zu entwickeln.  Ein Betriebssystem also, das jeder frei nutzen und verändern darf. 

Das Ziel dabei war, eine Alternative zu den damals vorherrschenden teuren Betriebssystemen zu schaffen. Denn sie dürfen nicht verändert werden.

 

Was sich im Software-Bereich bewährte, fand im Anschluss auch Anwendung in anderen Lebensbereichen. Insbesondere vorangetrieben durch die Vernetzungs- und Verwendungsmöglichkeiten, die das Internet mit sich bringt.

 

Heute gibt es Freie Musik, Freie Bilder und Freie Filme online. Auch die Online-Enzyklopädie Wikipedia besteht aus Freien Inhalten. 

Manche Firmen und Behörden stellen ihre Daten als „Open Data“ im Internet zur Verfügung. So gibt es beispielsweise eine Weltkarte, auf der aktuelle Ereignisse wie Vulkanausbrüche, Waldbrände oder andere Naturkatastrophen dargestellt werden. 

„Open Access“ ermöglicht den freien Zugang zu wissenschaftlichen Ergebnissen von Hochschulen und Forschungseinrichtungen. 

Mit „Open Government“ möchte der Staat die Bürger per Internet unter anderem an der städtischen Haushaltsplanung beteiligen.

 

Zu Open Content gibt es in der Öffentlichkeit unterschiedliche Meinungen: 

Befürworter sagen, dass durch freie Inhalte allen Menschen Zugang zu Wissen und Kultur ermöglicht wird. Sie finden es gut, dass durch die Beteiligung Vieler das Wissen der Menschheit geteilt und ständig erweitert wird. 

Wenn ein Werk durch gemeinsames Engagement erschaffen wird, werden Fehler schnell korrigiert 

und die wirklich guten Ideen kristallisieren sich schnell heraus. 

 

Gegenstimmen halten es für problematisch, dass die Urheber, die ihre Werke unter einem strengen Copyright veröffentlichen, weniger Geld verdienen, wenn Nutzer sich Inhalte online auch frei beschaffen können. 

Wenn viele Menschen gleichzeitig an etwas arbeiten ist niemand so wirklich für das Produkt verantwortlich. Darunter leidet die Qualität, fürchten die Skeptiker, und die  Gewährleistung für Fehlerfreiheit kann niemand übernehmen.

 

Hans-Peter jedenfalls ist glücklich. Sein Ideal, das vor vielen Jahren noch als verrückte Idee von Computerfreaks bezeichnet wurde, ist heute in weiten Teilen der Gesellschaft verbreitet. So weit, dass die deutsche Bundesregierung noch in diesem Jahr eine Open-Government-Strategie entwickeln will.