Erklärvideo: Krim Krise - einfach erklärt

Seit Wochen hört und liest man in den Medien von der Ukraine und im Speziellen von der Krim. Doch was ist da genau los? 

 

Steigen wir ein im Jahr 1954. Einst gehörte die Krim noch zur Russischen SFSR. Genau deshalb sind über die Hälfte der Einwohner der Halbinsel auch russischer Abstammung.

Dann aber schenkte der ehemalige, aus der Ukraine stammende Kremelchef die Krim seinem alten Heimatland.

 

Die nächste wichtige Änderung gab es 1991, als die Sowjetunion zerfallen ist, und die zuvor 15 verbündeten Staaten wieder unabhängig waren. Die Ukraine war einer dieser Staaten, zu der bis vor kurzem auch noch die autonome Republik Krim mit ihrem eigenen Verwaltungs-, Finanz- und Rechtssystem gehörte.

 

Seit Monaten ist die Situation in der Ukraine angespannt und das Land gleicht einem Spielball zwischen Russland und der EU. Für die finanzschwache Ukraine könnte ein mögliches Bündnis mit einem dieser Partner wichtige Finanzspritzen bedeuten.

 

Für die EU wären ein Zusammenschluss eine Erweiterung um einen handelsstarken Partner; ist die Ukraine doch das zweit größte Flächenland Europas.

 

Für Russland wäre die Vereinigung mit der Ukraine ein möglicher Schritt zur Eurasischen Union, die einen Gegenpol zur wirtschaftsstarken EU bilden soll.

Fast hatte sich die Ukraine für ein Bündnis mit der EU entschieden, doch im November 2013 scheiterten detaillierte Verhandlungen über eine Mitgliedschaft kurzfristig. 

Hauptgrund dafür war wohl, dass Russland Milliardenzahlungen und Gaslieferungen an die Ukraine stoppte, die man nicht missen wollte.

Den Bürgern reichte das ganze Hin und Her nun ein für alle mal - und so kam es zu Demonstrationen. Sie forderten Neuwahlen und eine Verfassungsänderung.

 

Doch nicht überall ist man gleicher Meinung.

 

Im Westen der Ukraine protestierte man für ein Bündnis mit der EU. Die Bevölkerung wünscht sich eine Verbesserung der Bürgerrechtssituation und der Wirtschaftslage, eine gerechtere Justiz und ein demokratischeres Grundverständnis, was sie sich von einer Annäherung an die EU versprechen.

 

Im Osten des Landes, und vor allem auf der Krim, ist die überwiegend russisch abstammende Bevölkerung für die Partnerschaft mit Russland. Es müsste sich nicht viel ändern. Verkehrs- und Energiesystem sind in beiden Ländern gleich und würden sich vorteilhaft im Wettbewerb auf den Weltmärkten äußern.

 

Der damalige Präsident Janukowitsch wollte es sich jedoch weder mit Russland noch mit der EU verderben. Deshalb versuchte er die Proteste im Land zu unterdrücken. Mehrere Demonstranten wurden dabei verletzt und sogar getötet.

 

Die Proteste zeigten letztendlich ihre Wirkung. Präsident Janukowitsch wurde abgesetzt und floh ins Ausland. Die Ukraine wird zur Zeit von einer Übergangsregierung geführt und auf der Krim wurde der pro-russische Politiker Sergej Aksjonow zum neuen Regierungschef gewählt. 

Kurz nach seinem Amtsantritt richtete Aksjonow ein Hilfsersuchen an den Kreml. Daraufhin verstärkte Putin die bestehenden russischen Militäreinheiten auf der Krim. Sie entwaffneten das ukrainische Militär und riegelten die Grenzen ab. Viele westliche Staaten werfen Russland hierin völkerechtswidriges Verhalten vor.

 

Ein Volksentscheid auf der Krim sollte klären wie es mit der Autonomen Republik weitergeht. Die Einwohner konnten dabei wählen zwischen a) "der Wiedervereinigung mit Russland" oder b) "Der Wiederherstellung der Verfassung von 1992 und den Status der Krim als Teil der Ukraine".

Die überwiegend russischen Bewohner der Halbinsel entschieden sich für Option a). 

 

Und so ist die Situation Mitte April 2014:

Die EU und andere Staaten erkennen die Wahl und die Zugehörigkeit der Krim zur Russischen Föderation bislang nicht an. Sie behaupten die Abstimmung sein manipuliert durch massive Militärpräsenz, mangelnde Berichterstattung und Spenden aus Russland. Momentan suchen Sie nach passenden Sanktionen, für das ihrer Meinung nach, unrechte Verhalten Russlands. Die Autonomie der Krim sei von Russland verletzt worden.

Als eine der Folgen haben Sie bereits Russland aus dem Staatenbündnis der G8 rausgeschmissen.

 

Die Lage bleibt unübersichtlich. Das Kräftemessen um die Ukraine und die Krim geht weiter. Vielleicht bringen die Präsidentschaftswahlen am 25. Mai in der Ukraine ja neue Erkenntnisse.