Erklärvideo: Korruptionsbekämpfung - einfach erklärt

Nehmen wir: Erstens einen Angestellten, zweitens die Chefin des Angestellten und drittens einen Geschäftspartner. Und es geht um die Vergabe eines großen Auftrages. Der Geschäftspartner möchte wissen, wie viel die Konkurrenten bieten. Dafür zahlt er dem Angestellten Geld und sichert sich so den Auftrag, weil er das günstigste Angebot einreicht und so die anderen unterbietet. Leider so günstig, dass der Auftrag am Ende schlecht ausgeführt wird. Der Schaden liegt bei der Chefin und dem ganzen Unternehmen. 

 

Egal ob in alltäglichen Situationen in der Politik oder wie im Beispiel gerade eben in der Wirtschaft – Korruption ist immer dann da, wo Menschen ihre Funktion ausnutzen und moralische Normen oder Gesetze zu ihrem persönlichen Vorteil über Bord werfen.

Den Preis zahlen am Ende immer diejenigen, die sich an geltendes Recht halten. Doch Korruption lässt sich nicht so einfach bekämpfen, denn sie ist gesellschaftlich tief verankert. In Deutschland waren beispielsweise Schmiergeldzahlungen im Ausland bis zum Ende des 20. Jahrhunderts noch völlig normal. 

 

Erst in den späten 90er Jahren haben die Staaten Korruption wirklich als ein großes wirtschaftliches Problem erkannt. Seitdem versuchen die Regierungen mit Gesetzen gegen die Korruption vorzugehen. Auch Institutionen machen auf das Problem aufmerksam. Und das Thema wird den Medien verstärkt aufgegriffen und darüber berichtet. Ob das bisher alles viel gebracht hat ist schwer zu sagen, denn nur die wenigstens Fälle kommen ans Licht. Eines steht aber fest - der Schaden für alle ist enorm: Laut Berechnungen der Weltbank verliert jeder Mensch weltweit durchschnittlich sieben Prozent seines Arbeitslohns wegen Korruption und ihrer Folgen.