Erklärvideo: Mikroplastik - einfach erklärt

Mikroplastik?!

Ok, Plastik das kennt man – von Verpackungen, Einkaufstüten, TO-GO-Bechern, Spielzeug, Autoteilen, Synthetik-Kleidung, Elektro- und Haushaltsgeräten und Plastikfalschen.

Plastik ist ein „künstlich“ erzeugtes Material, deshalb heißt es fachlich korrekt „Kunststoff“. Es wird meist aus Erdöl, Erdgas oder Kohle gewonnen.

 

Es ist nicht natürlich abbaubar, anders wie zum Beispiel Kompost. Das heißt: Plastik verrottet nicht und vieles landet als Müll auf der Straße und im Meer. Dort zerfallen die Kunststoffteile durch Hitze, Wind und Wellen Stück für Stück in immer kleinere Teile – sogenanntes Mikroplastik. Laut Definition sind das Kunststoffteilchen zwischen fünf Millimetern und einem Mikrometer. Noch kleinere Teilchen zählen fachlich korrekt zum „Nanoplastik“. Diese zerkleinerten Plastikmüllpartikel gehören zum „sekundären Mikroplastik“. Der Abrieb von Autoreifen ist zum Beispiel einer der größten Verursacher von Mikroplastik.

 

Doch bevor dieser Müll überhaupt entsteht, müssen die Produkte ja erstmal hergestellt werden. Dazu braucht man „primäres Mikroplastik“. Das sind kleine Kunststoffpaletts. In der Industrie dienen sie als Grundmaterial für alle erdenklichen Produkte aus Kunststoff. Außerdem werden in diversen Kosmetikprodukten und Haushaltsmitteln Kunststoffe als Granulat oder in flüssiger Form eingesetzt.  

 

Das Problem an Mikroplastik: Genau wie große Plastikteile ist es nicht natürlich abbaubar. Und bei Reinigungsprozessen in Fabriken, aber auch beim Duschen oder Wäschewaschen gelangt es ins Abwasser.




Auf dem Land und den Gewässern verteilen Wind und Wellen die zerkleinerten Partikel. Regen treibt das Plastik in die Kanalisation. Je kleiner die Teilchen sind, desto schwerer können sie, zum Beispiel in Kläranlagen, gefiltert werden. Millionen Tonnen Mikroplastik verteilen sich so überall; Tendenz steigend.

Die Oberfläche von Mikroplastik ist ein Magnet für Giftstoffe und Krankheitserreger. Tiere, sowohl im Wasser als auch an Land, verwechseln die Kunststoffpartikel mit Kleinsttieren und nehmen es mit der Nahrung auf. Über die Nahrungskette gelangen die schadstoffreichen Plastikteilchen schlussendlich auch auf unseren Teller und so in den Körper. Auch im Trinkwasser und in Lebensmitteln wie Salz, Honig oder Milch findet man teilweise Mikroplastik.

 

Die Folgen des Plastik-Konsums für Tiere sind vielseitig: Innere Verletzungen und Entzündungen, Hormonstörungen, Krankheiten bis hin zum Tod. Die Auswirkungen auf den Menschen sind bisher nur wenig erforscht.

 

Das Thema „Mikroplastik“ wird vielfach heiß diskutiert. Es geht darum umzudenken und Alternativen zum Plastik zu finden und ums Recycling, damit der Anteil an Plastik und folglich auch Mikroplastik in der Natur nicht weiter ansteigt. Jeder kann etwas dazu beitragen! Es gibt viele Möglichkeiten. Da wäre zum einen der Verzicht auf Plastik im Alltag. Anstelle von TO-GO-Bechern kann man Tassen oder Thermobecher nutzen. Plastiktüten können durch mitgebrachte Taschen ersetzt werden. Aber auch die korrekte Entsorgung des Plastikmülls ist wichtig, damit er wiederverwertet wird und Mikroplastik nicht in der Natur landet.