Erklärvideo: Die Berliner Mauer - einfach erklärt


Das ist Carsten. Mit vielen anderen stand er am 9. November 1989 auf der Ostseite der Berliner Mauer, innerhalb der Deutschen Demokratischen Republik. Sie alle haben live miterlebt, wie die Mauer fiel, die jahrzehntelang Ost- und Westberlin voneinander trennte.

 

Aber fangen wir von vorne an. Alles begann nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Deutschland wurde von den Siegermächten in vier Zonen eingeteilt, so auch die damalige Reichshauptstadt Berlin. Die Sowjetunion verfolgte jedoch andere Ziele als die drei westlichen Besatzungsmächte. 

 

Und so folgte 1949 die Gründung zweier Staaten: der demokratischen Bundesrepublik Deutschland im Westen und der sozialistischen DDR im Osten. Auch Berlin wurde zweigeteilt.

 

Die DDR Regierung wollte die Menschen am Verlassen des Landes hindern. Deshalb wurden ab 1952 die innerdeutschen Grenzen durch Zäune abgeschirmt und massiv bewacht.

 

Dennoch: Im Frühjahr 1961 sorgte die wirtschaftlich schlechte Lage der DDR zu erneuten Massenfluchten, auch über den noch letzten „offenen“ Grenzweg in Berlin, zwischen Ost- und Westdeutschland.

 

In der Nacht zum 13. August begann die DDR auch diesen Weg endgültig zu schließen. Innerhalb kürzester Zeit standen Stacheldrahtzäune und eine Betonwand. Bis 1975 wurde die Berliner Mauer stetig ausgebaut.


 Zeitsprung - Herbst 1989:

Durch zunehmende finanzielle Probleme, die Reformationspolitik der Sowjetunion um Michail Gorbatschow, friedlichen Demonstrationen und vermehrten Ausreise- und Fluchtbewegungen fühlte sich die DDR-Regierung unter Druck gesetzt.

 

Es folgte eine Ausreiseregelung für die, in die westdeutsche Botschaft nach Ungarn geflüchteten DDRler, über Österreich in die BRD. 

Etwas später durften auch die, in die Prager Botschaft geflohenen Ostdeutschen, offiziell mit Sonderzügen über die DDR in den Westen ausreisen.

 

Parallel kam es Mitte Oktober 1989 zum Machtwechsel in der DDR-Regierung und der Planung eines neuen Ausreisegesetzes.

 

Am 9. November wurde während einer Pressekonferenz, um kurz vor 19 Uhr, das neue Reisegesetz vorgelesen. Obwohl dieses offiziell noch gar nicht in Kraft getreten war und Ausreisen zuvor schriftlich beantragt und genehmigt werden mussten, wurde auf Nachfrage irrtümlich verkündet, dass die Regelung „ab sofort, unverzüglich“ gelte. Daraufhin verbreitete sich durch die Medien schnell die Meldung: „die Mauer sei offen“.


Carsten und tausende weitere jubelnde Menschen zogen in Richtung Grenze. Am Übergang Bornholmer Straße gaben die überforderten Grenzbeamten nach und nach dem Druck der Bevölkerung nach und ließen hier als erstes Personen die Grenze in den Westen passieren.

 

Noch in der Nacht rissen Menschen die Mauer von Ost- und Westberliner Seite stellenweise ein. Dieser Tag gekennzeichnet das Ende der DDR und den Beginn der deutschen Wiedervereinigung.

 

Am 1. Juli 1990 wurden sämtliche Grenzkontrollen endgültig eingestellt.  Der offizielle Tag der Deutschen Einheit ist der 3. Oktober 1990.