Erklärvideo: Energiewende - einfach erklärt

Die sogenannte Energiewende bezeichnet einen neuen Weg der Energiepolitik. Sie bezieht sich auf 3 Bereiche: Mobilität, Wärme und Stromversorgung. Hierbei ist der Bereich der Stromversorgung besonders komplex, weshalb wir uns diesen genauer anschauen wollen.

 

Nach dem atomaren Unglück in Fukushima hat die Bundesregierung beschlossen, in Deutschland bis 2022 alle Atomkraftwerke abzuschaffen. Doch wie kann weiterhin genügend Strom erzeugt werden?

 

Der schnellste Weg wäre wohl, der Bau fossiler Kraftwerke. Im bestehenden Versorgungsnetz lassen sich diese leicht einbinden und können große Mengen Strom produzieren. Ein Problem ist jedoch, dass hierfür Rohstoffe benötigt werden. Zwar sind sie derzeit günstig, doch werden sie zur Mangelware, explodieren ihre Preise. Wir kennen das vom Öl- bzw. Benzinpreis.

Zudem werden besonders bei der Verbrennung von Kohle große Mengen vom sogenannten Treibhausgas CO2 freigesetzt, das zur globalen Erwärmung des Klimas beiträgt. 

 

Dem gegenüber steht ein weiterer Meilenstein der deutschen Energiepolitik, nämlich die Absichtserklärung der Bundesregierung den CO2-Ausstoß drastisch zu senken. 

Mit dem gesteckten Ziel der Energiewende geht also einher, eine nachhaltige, sprich; ökologisch, wirtschaftlich und sozial verträgliche Energiepolitik zu verwirklichen. Der schnellste Weg ist somit also nicht der geeignete!

 

Deutschlandweit sollen deshalb viele kleine Kraftwerke wie bspw. Solaranlagen und Windräder aufgestellt werden. Diese produzieren Strom nämlich ohne CO2-Ausstoß. Das Ziel ist bis zum Jahr 2050 den gesamten Strombedarf zu 60% mit erneuerbaren Energien abzudecken. 

Eines von vielen Problemen ist hierbei, dass Solar- und Windkraftanlagen wetterabhängig sind. Z.B. Windräder kommen nicht ohne Wind aus. Deshalb werden sie vor allem in Norddeutschland aufgestellt, was jedoch eine Stromversorgung der süddeutschen Industrie erschwert. Extra hierfür müssen nämlich erstmal neue Stromverbindungen quer durch Deutschland gebaut werden. 

 

Außerdem gibt es neben Pumpspeicherkraftwerken, nur wenige Speichermöglichkeiten für den erzeugten Strom. Entsprechende technologische Entwicklungen, sowie der Ausbau der erneuerbaren Kraftwerke braucht also viel Zeit und Geld.

 

Deshalb wird ein Mittelweg gegangen. Neben dem dauerhaften Ausbau regenerativer Kraftwerke werden ebenfalls einige moderne fossile Kraftwerke gebaut, um möglichst viel Strom zu erzeugen.  Energieforscher warnen, dass der Strombedarf dennoch zu groß ist. Eine Idee ist,  dass alte Geräte mit hohem Energieverbrauch gegen neue Geräte mit geringem Energieverbrauch ersetzt werden.  Hierdurch ließe sich der Strombedarf senken. 

 

Ob der Plan aufgeht, das kann keiner wirklich vorhersagen. Auch die Frage, wie die Kosten gerecht verteilt werden können ist ungeklärt. Doch ist der Atomausstieg beschlossene Sache. 

Trotzdem gibt es noch viel zu diskutieren, denn die unterschiedlichen Interessen aus den Bereichen Politik, Wirtschaft und Ökologie müssen weiterhin unter einen Hut gebracht werden.