Kapitalismus - einfach erklärt

Heute geht es um Kapitalismus. Das ist eine Wirtschaftsordnung, die auf dem Besitz von Kapital basiert.

Als Kapital gelten zum Beispiel Fabriken, Maschinen, Anbauflächen, Bergwerke und Geld. Die Eigentümer davon heißen Kapitalisten und sind wohlhabende Privatunternehmer. Auf der anderen Seite steht die Bevölkerung.

Ziel des Kapitalismus ist es, aus Geld noch mehr Geld zu machen. Der Markt bestimmt dabei über Angebot und Nachfrage, also was produziert wird und wie teuer die Waren sind. Das nennt sich Marktwirtschaft.

 

In den Anfängen des Kapitalismus hatten Kapitalisten in allem freie Entscheidungsmacht. Das heißt: der Staat griff nicht in ihr Handeln ein.

 

Die genaue Entstehungsgeschichte des Kapitalismus ist allerdings etwas umstritten. Viele sprechen vom Frühkapitalismus beginnend ab circa 13-hundert; vorangetrieben durch den Fernhandel, das Bankenwesen und durch Kredite von wohlhabenden Privatleuten an Monarchen, was ihnen zur Kriegsführung und dem Staatsausbau diente.

 

Später, mit der Industrialisierung, lösten Fabrikbesitzer den Adel als mächtigste Gruppe ab. Diese Zeit wird auch als Startschuss für den Hochkapitalismus gesehen und beschreibt den Kapitalismus in seiner reinsten Form. Die Hochburgen waren das westliche Europa und die USA.

Der Kapitalismus versprach Reichtum für alle. In Wirklichkeit wurden aber nur die Kapitalisten immer reicher und ließen die Bevölkerung für sich arbeiten. Diese war auf den Lohn angewiesen, um zum Beispiel ihre Familien zu versorgen. Das Gehalt war gering, die Arbeit schwer und Gesetze zum Schutz der Arbeiter gab es nicht. Wenn einer seine Leistung nicht brachte, egal ob krank oder alt, gab es eben kein Geld mehr.


So kam es irgendwann zu heftigen Protesten. Hierzu fällt auch oft der Name Karl Marx, einem der schärfsten Gegner des Kapitalismus.


Anfang 1900 folgte dann die Phase des Spätkapitalismus, in der wir uns auch heute noch befinden. Der Staat wird zum Schiedsrichter und soll per Gesetz die Arbeiter vor Ausbeutung schützen sowie machtvolle Kartelle und Monopole unterbinden. Ab jetzt sprechen wir von der freien Marktwirtschaft, zu finden zum Beispiel in den USA. Und von der sozialen Marktwirtschaft, wie es sie in den meisten Ländern der EU gibt. Wieviel Einfluss der Staat ausübt und wie die sozialen Ausprägungen sind, macht den Unterschied zwischen diesen Systemen aus.

 

Befürworter des Kapitalismus sagen, dass er für wirtschaftliches Wachstum sorgt und Entwicklung in Wissenschaft, Medizin, IT und Technik vorantreibt.

 

Auf der anderen Seite hat uns dieses Denken aber auch zur Konsumgesellschaft gemacht. Viele wollen immer mehr, das neuste Smartphone, noch ein paar Schuhe, obwohl man es eigentlich nicht braucht. Außerdem werden Mensch und Natur ausgebeutet. Auch der Kolonialismus und Sklavenhandel werden im Zusammenhang mit dem Kapitalismus erwähnt.

 

Es gibt aber auch Menschen und Unternehmen, die diese Problematik erkannt haben, mit positivem Beispiel vorangehen und ihr erwirtschaftetes Kapital für die Umwelt und soziale Gerechtigkeit einbringen.