Erklärvideo: Soziale Marktwirtschaft - einfach erklärt

In der Wirtschaft geht es um den Verkauf und Kauf von Gütern. Dafür gibt es - wie im Fußball - Spielregeln, nur dass man die hier „Wirtschaftsordnung“ nennt. Das ist ein gesellschafts- und wirtschaftspolitisches System. Der Staat ist hierbei der Schiedsrichter.

Oft stellt sich die Frage, mit welchen Maßnahmen und wie stark er sich in Wirtschaft und Gesellschaft einbringen soll. Ähnlich wie beim Fußball: Wenn ein Schiedsrichter ständig eingreift, stört das den Spielfluss. Wenn er zu wenig macht, wird das Spiel unfair. 

 

Und so ist das auch in manchen Volkswirtschaften. In Ländern, wo alleine das zählt, was der Staat vorgibt, ist die Wirtschaftsordnung eine „Zentralverwaltungswirtschaft“ oder auch „Planwirtschaft“. 

In anderen Systemen wird verkauft und gefeilscht was das Zeug hält. Es gibt zwar den Staats-Schiedsrichter, dieser überlässt den Markt aber weitestgehend sich selbst. Das nennt sich „Freie Marktwirtschaft“.

In wieder anderen Modellen greift der Staat bewusst ins Geschehen ein. Dieses System heißt „Soziale Marktwirtschaft“ und das schauen wir uns jetzt mal genauer an. 

 

Die Soziale Marktwirtschaft wurde nach Ende des zweiten Weltkrieges in Deutschland entwickelt. Viele, vor allem europäische Länder, haben dieses Prinzip mittlerweile übernommen.

 

Es geht darum, einen Ausgleich zu schaffen, für diejenigen, denen es weniger gut geht, gleichzeitig die Wirtschaft anzukurbeln und stabile Preise zu ermöglichen. Dabei gibt es auch viele Freiheiten. Unternehmen können zum Beispiel frei entscheiden welche Produkte sie für welchen Preis produzieren. Und jeder einzelne entscheidet selbst, was er oder sie arbeiten und kaufen möchte. 

Die Preise entstehen durch Angebot und Nachfrage. Mehr zu dem Thema erfahrt ihr in unserem Clip „Gleichgewichtspreis“.

 

Aber: Damit das System funktioniert und fair bleibt, übernimmt der Staat einige Aufgaben und greift, wenn nötig, aktiv ein. Dazu gehört unter anderem:

  • Schaffung eines rechtlichen Rahmens mit Regeln und Gesetzen
  • Stabilisierung der Wirtschaftslage 
  • den Wettbewerb schützen und fördern, mit der Verhinderung von Monopolbildung, Korruption und Preisabsprachen
  • Unterstützung schwächerer Regionen und Wirtschaftszweige, sowie Einrichtungen der Forschung, Bildung, Technologie, Gesundheit und Kultur 
  • Sicherheitsversorgung der Bürger durch Polizei, Feuerwehr, Militär und Justiz
  • Ausbau der Infrastruktur wie Straßen und der Wasserversorgung und teilweise auch so was wie Internet und Energie 
  • und vor allem: die Absicherung aller Bürger. Dazu zählt auch die Verwaltung der Sozialleistungen und die Einziehung von Steuergeldern. Gut Verdienende müssen mehr Abgaben und Steuern zahlen. Stichwort „gesetzliche Sozialversicherung“; dazu haben wir übrigens auch schon einmal einen Clip gemacht.

 

Neu ist die zusätzliche Berücksichtigung ökologischer Aspekte. Dies nennt man dann Öko-Soziale Marktwirtschaft.

 

Aber warum macht der Staat das alles? Wenn alle abgesichert sind und viele Arbeit haben dann läuft das System; die Kaufkraft der Bürger steigt und die Haushaltskassen füllen sich, wovon zum Schluss alle profitieren.

 

In der Sozialen Marktwirtschaf gibt es ähnlich wie im Fußball auch Fouls und Elfmeter, doch der Schiri sorgt zumindest für einen geordneten Spielfluss. 

Und: Über seine Entscheidungen lässt sich bekanntlich streiten…