Erklärvideo: Europäische Währungsunion - einfach erklärt

 

Das ist Jonas. Er hat beim Aufräumen ein 2 Mark Stück gefunden. Er erinnert sich noch, dass er damit früher seine Süßigkeiten am Kiosk gekauft hat. Mittlerweile zahlt er alles in Euro. Warum das so ist? - Nun, um das zu erklären müssen wir etwas weiter ausholen.

 

Früher hatte zum Beispiel Italien seine Lire, Frankreich den Franc und Deutschland seine D-Mark. 

Bereits 1992 beschlossen, die damaligen zwölf Gründungsstaaten der EU, im Vertrag von Maastricht, eine europäische Zentralbank zu errichten und eine gemeinsame einheitliche europäische Währung einzuführen. So kam es zur „Europäischen Währungsunion“.

 

Bei einer Währungsunion bleibt der Wert des Geldes und der Waren voll erhalten. Wenn man vor Einführung des Euro zum Beispiel 20 D-Mark Taschengeld bekam, waren es nun ca. 10 Euro.

 

Länder, die den Euro wollten, mussten - und müssen auch heute noch - VIER sogenannte „Konvergenzkriterien“ erfüllen. Im Jahr vorm Eintritt, muss das jeweilige Land:

  • Stabile Preise vorweisen. Das heißt, die Inflationsrate, darf maximal 1,5 % über den drei preisstabilsten Ländern liegen.  Mehr zu diesem Thema erfahrt ihr in unserem Videoclip „Inflation – einfach erklärt“.
  • Außerdem müssen bei Staatsanleihen – das sind sowas wie Kredite fürs eigene Land - niedrige Zinsenauf die Geldanlagen nachgewiesen werden. 1 Jahr vor Beitritt, dürfen langfristigen Zinsen, die der Staat auf seine Kredite zahlt, nur maximal 2 % höher sein, als in den drei Ländern.
  • Zusätzlich müssengesunde Staatsfinanzennachgewiesen werden. Die Staatsschuldenquote muss unter 60% des Bruttoinlandsproduktes liegen. Und, die jährliche Neuverschuldung im Staatshaushalt darf nicht mehr als 3 % des BIP betragen.  Mehr zu diesen Themen erfahrt ihr in unseren Videos „Bruttoinlandsprodukt -“ und „Staatsverschuldung - einfach erklärt“.
  • Zuletzt muss das Land noch einen stabilen Wechselkursüber die letzten 2 Jahre nachweisen. Der berechnet sich seit 1999 durch das Wechselkursabkommen WKM II. 

 

Mit Beginn der Währungsunion am 1. Januar 1999 erfüllten 11 Länder diese Kriterien. Etwas später auch Griechenland. Am 1.1.2002 war es dann soweit. Die alten Währungenwaren Geschichte und der Euro wurde zum alleinigen Zahlungsmittel. 2015 beteiligen sich bereits 19 Länder an dieser Währungsunion und ersetzten ihr ursprüngliches Geld durch den Euro. 

Und was ist mit den übrigen Ländern der EU? Teilweise müssen sie zunächst noch die Kriterien erfüllen, bis sie den Euro einführen können. Andere haben sich schlichtweg entschieden ihre eigene Währung zu behalten.

 

Neben vielen Vorteilen, die mit der Einführung des Euro aufkamen: wie zum Beispiel, dass man kein Geld mehr wechseln muss bei Auslandsreisen; gibt es aber auch Nachteile: Stichwort „Eurokrise“. 

Doch mit den Vor- und Nachteilen beschäftigen wir uns in einem folgenden Clip. Also: bleibt gespannt.

 

Zurück zu Jonas.Die gefundenen 2 D-Mark tauscht er bei der Bundesbank in Euro um. In alten Zeiten schwelgend kauft er sich davon bei seinem Kiosk mal wieder eine Tüte Süßigkeiten.