Vermögenssteuer- einfach erklärt

Sie hat viele Namen: Reichensteuer, Millionärssteuer, Neidsteuer – oder einfach Vermögenssteuer – so heißt sie nämlich richtig. Gemeint ist eine Besteuerung besonders großer Vermögen. Das betrifft Privatpersonen und damit in bestimmten Fällen auch familiengeführte Unternehmen!

 

Schon in der Antike gab es die Idee einer Vermögenssteuer. In ihrer heutigen Form ist sie seit 1952 in Kraft und eigentlich sogar im Grundgesetz verankert. Seit 1997 wird sie jedoch nicht mehr erhoben. Was ist passiert?

 

Das Bundesverfassungsgericht bemängelte, dass die Besteuerung von Immobilienbesitz geringer ist, als die von Geldvermögen. Die damalige Regierung hätte dieses Ungleichgewicht mit einem neuen Gesetz ausgleichen können. Um eine entsprechende Besteuerung von Eigenheimen zu vermeiden, setzte man die Erhebung der Vermögensteuer bis auf weiteres aus. Doch was sollte denn eigentlich genau besteuert werden?

 


Die Vermögenssteuer zählt zu den sogenannten „Substanzsteuern“. Das bedeutet, sie bezieht sich auf etwas, das man BESITZT – zum Beispiel Häuser oder eben viel Geld. Das unterscheidet diese Steuer von den verschiedenen Ertragssteuern, wie zum Beispiel der Einkommensteuer, die wir auf unser Gehalt zahlen. Die Höhe der Besteuerung hängt von der Bewertung des Vermögens ab. Dazu, wie das in Zukunft im Detail aussehen könnte gibt es verschiedene Ideen. Denn, die Reaktivierung der Vermögenssteuer wird seit einiger Zeit wieder heiß diskutiert.

 

Ein Argument DAFÜR ist, dass damit Löcher in der Staatskasse gestopft werden könnten. Aber vor allem im Kampf gegen die Ungleichverteilung von Vermögen könnte die Vermögenssteuer laut ihrer Befürworter hilfreich sein. Und genau DAfür wurde sie ja auch geschaffen.

 

Gegner hingegen kritisieren, dass Reiche einfach abwandern und ihr Vermögen in Steueroasen parken würden. Damit entgingen dem Staat wichtige Einnahmen – so passiert in den 1980er Jahren in Frankreich. Auch der Familiengeführte deutsche Mittelstand wäre laut der Kritiker überdurchschnittlich stark von einer Vermögenssteuer betroffen. Das würde in der Folge viele Arbeitsplätze in Gefahr bringen.

  Für beide Seiten gibt es also Argumente. Ob und wie eine Vermögensteuer in der Zukunft funktionieren könnte, muss sich also erst noch zeigen.