Nahostkonflikt- einfach erklärt

Der Nahostkonflikt ist ein ziemlich heftiger und vor allem sehr alter Konflikt. Der Streit dreht sich im Wesentlichen um ein Stück Land, das nicht einmal so groß ist wie Brandenburg. Dennoch hat er schon tausende Menschenleben gekostet und ist immer noch ungelöst. Warum das Ganze?

 

Um eine Antwort zu bekommen, müssen wir erstmal in der Zeit zurückreisen. Denn auf diesem Fleckchen Land haben schon sehr viele verschiedene Völker gelebt: Juden, Römer und Araber. Als die Briten im ersten Weltkrieg dieses Land - das heutige Israel – erobern, leben dort Araber – heute nennt man sie Palästinenser. Gleichzeitig werden Juden in vielen Ländern der Welt verfolgt und vertrieben. Es bildet sich die Idee eines eigenen jüdischen Staates und zwar genau in dem Gebiet, in dem vor über zweitausend Jahren schon einmal Juden gesiedelt hatten und heute die Palästinenser angesiedelt sind: im heutigen Israel. Auch die Briten finden die Idee ziemlich klasse und machen daher eine Rechnung, die eigentlich nicht so recht aufgehen kann: sie versprechen dem jüdischen Volk und der vor Ort schon lebenden arabischen Bevölkerung dasselbe Stück Land, denn jüdische Menschen aus aller Welt dürfen nun uneingeschränkt in dieses eroberte Stück Land einwandern.

 

Die Einwanderungszahlen steigen stetig, besonders in der Zeit der Judenverfolgung im zweiten Weltkrieg. Die jüdische Bevölkerung hat jetzt ein Fleckchen Erde gefunden auf dem sie endlich in Frieden leben kann. Sie kaufen Land um dort ihre Existenz zu gründen und schicken die zuvor dort lebenden Araber weg. Und das finden die Araber nicht fair – logisch, denn schließlich haben sie niemandem etwas getan.

 

Es kommt immer wieder zu Konflikten und die Briten kriegen schließlich kalte Füße. 1947 ziehen sie ihre Truppen ab und überlassen es den Vereinten Nationen, eine Lösung zu finden.

 

Und eine Lösung wird zumindest kurzfristig gefunden: Es wird geteilt! Ein Teilungsplan sieht vor, dass jede Partei ungefähr die Hälfte des Landes bekommt. Die jüdische Bevölkerung freut sich über ihren neuen Staat Israel, aber die übrige arabische Bevölkerung fühlt sich aus ihrem Land vertrieben. Auch die anliegenden arabischen Länder finden die Sache nicht fair, und so wird dem neuen Staat Israel direkt am ersten Tag der Krieg erklärt, den Israel jedoch für sich entscheidet.

In den folgenden Jahrzehnten erschüttern nicht nur ein, sondern sehr viele Kriege den Nahen Osten. Israel behält schließlich die Oberhand. Die Palästinenser dagegen haben schlussendlich nicht mal mehr ein eigenes Militär und so entscheiden sich manche von ihnen für eine andere Waffe: den Terror.

 

Heute hat Israel die Macht über ein Gebiet, das größer ist als das ihnen im Teilungsplan der UN ursprünglich zugesprochene. Zum Schutz gegen die Terrorangriffe der Palästinenser hat Israel sogar eine Mauer errichtet.

Und gestritten wird sich immer noch: Dabei gibt es 5 wesentliche Streitpunkte:

 

1. Die Grenze: es soll ein Staat Palästina gegründet werden, damit beide Völker in Frieden nebeneinander leben können – gestritten wird sich jedoch über die Gebietsaufteilung.

 

2. Der Siedlungsbau: Israel baut neue Siedlungen und Häuser – und das vor allem auf eigentlich palästinensischem Gebiet. Dadurch fühlen sich die Palästinenser immer weiter eingeengt.

3. Die Stadt Jerusalem: Sowohl für die jüdischen Israelis als auch für die muslimischen Palästinenser hat die Stadt eine hohe religiöse Bedeutung – denn hier steht die Klagemauer der Juden und der Tempelberg der Muslime.

 

4. Das Rückkehrrecht der palästinensischen Flüchtlinge: Viele Palästinenser mussten im Zuge der Kriege ihre Heimat verlassen und fliehen. Sie wollen zurückkehren, doch Israel verbietet das – die Flüchtlinge sollen auf palästinensischem Gebiet eine neue Heimat finden.

 

5. Das Wasser: Israel liegt in einer Wüste. Auch deshalb ist der Streit um das am Wasser liegende Land so erbittert.

 

Die Gewaltspirale wird sich also noch eine Zeit lang weiter drehen bis eine Lösung gefunden worden ist für den Nahostkonflikt.