Erklärvideo: Protektionismus - einfach erklärt

Wir alle haben schon einmal etwas von Protektoren gehört - ob auf dem Skateboard, beim Motorrad- oder Mountainbikefahren: Protektoren schützen uns vor Verletzungen. Und genau das bedeutet auch der Lateinische Wortstamm: Schutz. Nun hören wir in den Wirtschaftsnachrichten immer wieder Schlagzeilen wie: „Die Regierung ergreift protektionistische Maßnahmen“. Doch was heißt Protektionismus eigentlich genau? Und was hat das mit der Wirtschaft zu tun?


Stellen wir uns als Beispiel den fiktiven Staat Skurriland vor. Wenn Präsident Ridiculo also protektionistische Maßnahmen ergreift, verfolgt er dabei ein klares Ziel: Den Schutz der heimischen Wirtschaft vor der Konkurrenz durch ausländische Unternehmen.


Solche Maßnahmen können beispielsweise erhöhte Import-Zölle sein. Rohstoffhändler Mike kauft z.B. seinen Stahl günstig im Ausland ein, um diesen dann in Skurriland zu verkaufen. Doch durch die erhöhten Einfuhrkosten muss er nun auch seine Preise deutlich anheben. Und das schreckt seine Kunden ab! Deswegen kauft er seinen Stahl nur noch im eigenen Land. Sprich: die Nachfrage nach heimisch hergestellten Produkten steigt und das Angebot ausländischer Waren wird kleiner. Dadurch können zunächst viele Arbeitsplätze im Land gesichert werden. Präsident Ridiculo schottet Skurriland damit also vom ausländischen Markt ab.

Auch aufstrebende Branchen können zunächst profitieren: Mikes Schwester Sarah arbeitet z.B. in einem Start-Up-Unternehmen im Skurriland-Valley, das Drohnen herstellt. Da sie nicht direkt mit Konzernen aus dem Ausland in Konkurrenz tritt, hat Sarah also die Zeit zu testen, wie ihre Drohnen im eigenen Land ankommen und wie sie so günstig wie möglich hergestellt werden können. Vor allem für große Länder, wie auch Skurriland eins ist, kann der Protektionismus anfangs also zu mehr Wohlstand führen – jedoch auf Kosten anderer Länder. Und das hat Folgen:

Der internationale Wettbewerb fehlt und Innovationen lassen nach. Dadurch sind die Produkte nicht mehr auf dem aktuellsten Stand – und oft sogar teurer als zuvor. Nahrungsmittel, die nicht in Skurriland wachsen, wie z.B. Bananen, verschwinden einfach vom Markt.


Und Präsident Ridiculo? Der sitzt auf einem Haufen voller Schulden, weil ein Ungleichgewicht entstanden ist. Er hat die heimischen Unternehmen mit sehr viel Geld unterstützt – gleichzeitig leidet jedoch das Wachstum, weil die Unternehmen ihre Waren fast ausschließlich innerhalb des eigenen Landes verkaufen können.


Auf Grund von Präsident Ridiculos Alleingang kehren frühere Handelspartner Skurriland jetzt auch noch den Rücken. Auch Sie ergreifen nun protektionistische Maßnahmen und schotten sich ab. Die Gefahr besteht, dass sich die sogenannte Protektionsspirale in Gang setzt - und im Extremfall kommt es, ähnlich wie in den 30er Jahren, zu einer Weltwirtschaftskrise.


Eigentlich wollte Präsident Ridiculo doch die heimische Wirtschaft schützen. Nun ist aber genau das Gegenteil eingetreten. Ihm wird allmählich bewusst, dass der wirtschaftliche Protektionismus Skurriland zwar kurzfristig helfen kann, langfristig allerdings katastrophale Folgen haben wird. Deswegen beschließt