Erklärvideo: Israel-Palästina-Konflikt - einfach erklärt (2023)

Am 7. Oktober 2023 hat die Terrororganisation Hamas Israel überfallen. Seitdem sind tausende Menschen auf israelischer und palästinensischer Seite gestorben. Dadurch ist der Nahostkonflikt neu entbrannt. Doch worum geht es dabei eigentlich?

 

Der Nahostkonflikt ist ein ziemlich komplexer und vor allem sehr alter Konflikt. Der Streit dreht sich im Wesentlichen um ein Stück Land, das nicht einmal so groß ist wie Brandenburg – und doch sind seine Auswirkungen auf der ganzen Welt zu spüren.

 

Aber schauen wir zunächst auf die Geschichte. Denn in der Region haben schon sehr viele verschiedene Völker gelebt: Juden, Römer und Araber. Als die Briten im ersten Weltkrieg dieses Land - das heutige Israel – erobern, leben dort Araber – heute nennt man sie Palästinenser. Gleichzeitig werden Juden in vielen Ländern der Welt verfolgt und vertrieben. Es bildet sich die Idee eines eigenen, jüdischen Staates, und zwar genau in dem Gebiet, in dem vor über zweitausend Jahren schon einmal Juden gesiedelt hatten und zu diesem Zeitpunkt die Palästinenser lebten: im heutigen Israel. Die Briten wollen die Idee unterstützen, machen dann aber eine Rechnung, die so richtig nicht aufgehen kann: sie versprechen dem jüdischen Volk und der vor Ort schon lebenden arabischen Bevölkerung dasselbe Stück Land. Und so durften ab sofort jüdische Menschen aus aller Welt uneingeschränkt in das heutige Israel einwandern.

 

Besonders in der Zeit der Judenverfolgung im zweiten Weltkrieg steigen die Einwanderungszahlen stetig. Die jüdische Bevölkerung hofft, dass sie hier endlich in Frieden leben kann. Sie kaufen Land, um dort Existenzen zu gründen. Die ursprünglich hier lebenden Araber müssen weichen. Konflikte sind vorprogrammiert.

 

Diese werden immer heftiger und so ziehen die Briten 1947 ihre Truppen ab. Sie überlassen es den Vereinten Nationen, eine Lösung zu finden.

 

Und eine Lösung wird zumindest kurzfristig gefunden: Die Region wird geteilt! Ein Teilungsplan sieht vor, dass jede Partei ungefähr die Hälfte des Landes bekommt. Während die jüdische Bevölkerung sich über ihren neuen Staat Israel freut, fühlt sich die übrige arabische Bevölkerung aus ihrem Land vertrieben. Auch die anliegenden arabischen Länder lehnen die Gründung Israels ab, und so wird dem neuen Staat direkt am ersten Tag seiner Existenz der Krieg erklärt, den Israel jedoch für sich entscheidet.

In den folgenden Jahrzehnten erschüttern viele weitere Kriege den Nahen Osten. Israel behält schließlich die Oberhand. Die Palästinenser dagegen haben schlussendlich nicht mal mehr ein eigenes Militär und so entscheiden sich manche von ihnen für eine andere Waffe: den Terror.

 

Heute hat Israel die Macht über ein Gebiet, das größer ist als das ihnen im Teilungsplan der UN ursprünglich zugesprochene. Zum Schutz gegen die Terrorangriffe der Palästinenser hat es sogar eine Mauer errichtet.

 

Und gestritten wird sich immer noch: Dabei gibt es 5 wesentliche Streitpunkte:

 

1. Die Grenze: es soll ein Staat Palästina gegründet werden, damit beide Völker in Frieden nebeneinander leben können – gestritten wird sich jedoch über die Gebietsaufteilung.

 

2. Der Siedlungsbau: Israel baut neue Siedlungen und Häuser – und das vor allem auf international anerkanntem, palästinensischem Gebiet. Dadurch werden immer mehr Palästinenser aus ihrer Heimat vertrieben.

 

3. Die Stadt Jerusalem: Sowohl für die jüdischen Israelis als auch für die muslimischen Palästinenser hat die Stadt eine hohe religiöse Bedeutung – denn hier steht die Klagemauer der Juden und der Tempelberg der Muslime.

 

4. Das Rückkehrrecht der palästinensischen Flüchtlinge: Viele Palästinenser mussten im Zuge der Kriege ihre Heimat verlassen und fliehen. Sie wollen zurückkehren, doch Israel verbietet das – die Flüchtlinge sollen auf palästinensischem Gebiet eine neue Heimat finden.

 

5. Das Wasser: Israel liegt in einer Wüste. Auch deshalb ist der Streit um das am Wasser liegende Land so erbittert.

 

Außerdem haben Terror und Gewalt dazu geführt, dass keine der Parteien der anderen traut, wenn es um einen langfristigen Frieden geht. Bis eine Lösung für den Nahostkonflikt gefunden worden ist, wird sich die Gewaltspirale also noch weiterdrehen.