Impfen - einfach erklärt

Mia ist urlaubsreif. Sie hat kurzentschlossen eine Reise nach Indien gebucht. Bei einem Blick in ihren Impfpass hat sie erschrocken festgestellt, dass sie einige Impfungen auffrischen oder in Gänze nachholen muss. Das heißt für Mia: Ab zum Arzt.

 

Diese erzählt ihr, dass in früheren Zeiten Reisen viel gefährlicher war aufgrund der Infektionskrankheiten wie Pocken, Tollwut oder Keuchhusten. - Gegen viele Krankheiten waren Ärzte machtlos. Das änderte sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Louis Pasteur und Robert Koch erbrachten den Nachweis für die Existenz bakterieller Krankheitserreger. Daraufhin wurden erste Impfstoffe entwickelt. Seitdem wurden diese immer weiter entwickelt und viele große Seuchen konnten fast vollkommen ausgerottet werden. Etwa die Pocken: seit 1979 gilt die Welt als pockenfrei.

 

Und wie genau funktioniert Impfen eigentlich, fragt Mia ihre Ärztin? Das Immunsystem wird in sehr geringer Dosis einem abgeschwächten Krankheitserreger ausgesetzt. Daraufhin entwickelt der Körper Abwehrstoffe, sogenannte Antikörper, gegen den Erreger. Schon als Baby hat Mia die ersten Impfungen zum Beispiel gegen Kinderlähmung oder Tetanus erhalten. Sollte der Erreger irgendwann im Laufe des Lebens den Körper angreifen, sind die Abwehrzellen gespeichert und können den Angreifer aktiv bekämpfen. Das nennt man auch „aktive Immunisierung“.

Anders ist der Vorgang bei der „passiven Immunisierung“. Hier ist man nicht vorsorglich geimpft, sondern bekommt die Impfung erst beim Auftreten einer akuten Gefahr. Zum Beispiel bei Tollwut nach einen Wildtier-Biss: Im Körper gibt es zu diesem Zeitpunkt noch keine Antikörper gegen den gefährlichen Erreger. Und in so kurzer Zeit ist das Immunsystem nicht in der Lage, genügend Antikörper zu bilden. Deshalb muss die Impfung schnell erfolgen, damit der Erreger sich nicht ungehindert ausbreiten kann.

 

Es gibt auch Impfskeptiker, die viele Gründe gegen das Impfen anführen. Sie weisen zum Beispiel auf Impfschäden hin, also durch eine Schutzimpfung entstandene starke oder länger anhaltende gesundheitliche Probleme. Eine Komplikation durch eine Impfung ist jedoch deutlich seltener als das, was ohne eine Impfung passieren kann. Vielmehr sind seit Beginn des Impfprogrammes viele Menschen weltweit schweren Krankheiten oder sogar dem Tod entkommen.

 

Zwar kann es leichte Nebenwirkungen wie ein Unwohlsein oder ein Temperaturanstieg bei der Impfung geben, aber solche Symptome ebben schnell ab. 

 

In Deutschland gibt es derzeit keine Impfflicht, nur Impfempfehlungen. So kann jedes Elternteil und später jeder Erwachsene selbst entscheiden, welcher Weg der richtige ist.

Mia jedenfalls ist sehr froh, dank der Impfungen ihre Reise risikofreier antreten zu können!