Erklärvideo: Datenschutz - einfach erklärt

Unsere heutige globalisierte Informations- und Wissensgesellschaft ist ohne einen kontinuierlichen Datenaustausch kaum vorstellbar. Allerdings kommt es dabei immer wieder zu Pannen und Missbrauch. Es passiert, dass Patientendaten versehentlich veröffentlicht oder Kontodaten systematisch geklaut werden. Aus diesem Grund wird das Thema Datenschutz mehr denn je diskutiert. Aber was bedeutet Datenschutz eigentlich? Der Begriff Datenschutz kann leicht missverstanden werden. Denn es geht nicht direkt um den Schutz von Daten vor Verlust oder Diebstahl. Dieses eher technische Themenfeld nennt sich Datensicherheit.

 

Datenschutz bezieht sich vielmehr auf den Schutz der Menschen, deren Daten erhoben und verwendet werden. Dabei wird von dem Grundsatz ausgegangen, dass jeder Mensch selbst bestimmen sollte, wem er welche seiner Daten bekannt gibt. Zu den schutzbedürftigen Daten gehören einerseits persönliche Angaben, wie Name, Anschrift oder Familienstand sowie andererseits sachliche Angaben wie Auto-Kennzeichen oder Eigentumsverhältnisse. Die zentrale Aufgabe des Datenschutzes ist es sicherzustellen, dass der Umgang mit solchen Daten niemanden schädigt oder unnötig einschränkt.

 

Mit der Einführung der elektronischen Datenverarbeitung Mitte der sechziger Jahre erlangte das Thema Datenschutz erstmals große Bedeutung. Mit den neuen Systemen konnten insbesondere staatliche Behörden so viele personenbezogene Daten verwalten und verknüpfen wie nie zuvor. Zunehmend wurde bewusst, dass der Umgang mit solchen Daten geregelt werden muss, um einen Missbrauch zu verhindern. Infolgedessen wurden seit Ende der siebziger Jahre in Deutschland sowohl für die öffentliche Verwaltung als auch für den gewerblichen Bereich Datenschutzregeln geschaffen. Zentraler Bezugspunkt ist dabei das Recht auf informationelle Selbstbestimmung, also das Recht selbst über die Verarbeitung seiner Daten bestimmen zu können.

Allerdings hat sich der Datenverkehr in den letzten Jahrzehnten weit über die nationalen Grenzen ausgeweitet. Dank technischer Entwicklungen wie dem Internet können Daten heute ohne großen Aufwand weltweit ausgetauscht werden.  Da viele Daten auch in Ländern

mit weniger strengen Datenschutzregeln verarbeitet werden, lassen sich die deutschen Datenschutzbestimmungen kaum durchsetzen. Technische Entwicklungen wie soziale Netzwerke oder elektronische Zahlungsmethoden schaffen zudem immer neue Möglichkeiten zur Datensammlung.

 

Der technische Fortschritt ist derart dynamisch, dass die meisten gesetzlichen Regelungen der tatsächlichen Entwicklung stark hinterher hinken. Kritiker sagen daher, dass Datenschutz ein gesellschaftliches Auslaufmodell sei, das den technischen und wirtschaftlichen Fortschritt bremst, die Kriminalitätsbekämpfung erschwert und dabei noch viel Geld kostet. Befürworter betonen hingegen, wie wichtig ein ausreichender Schutz personenbezogener Daten für freie, demokratische Gesellschaften ist. Denn solche Daten können auch leicht zur Kontrolle und Unterdrückung missbraucht werden.

 

Grundsätzlich wird man sich der Datensammlung wohl kaum komplett entziehen können. Umso mehr sollte jeder Einzelne sich bewusst machen, wo, wem und wofür er seine Daten preisgibt. Denn beim Datenschutz spielt die Eigenverantwortung gegenwärtig eine zentrale Rolle.