Erklärvideo: Cannabis - einfach erklärt

Die Legalisierung von Cannabis bleibt ein heiß diskutiertes Thema. Aber was ist eigentlich nochmal Cannabis? Wie wirkt es? Und worum dreht sich die Diskussion?

 

Fangen wir mal ganz von vorne an: Cannabis oder Hanf wird von vielen Kulturen der Welt schon seit tausenden von Jahren angebaut. Abgesehen von der Verwendung als Rauschmittel wurde Cannabis historisch auch als Kulturpflanze für die Fasergewinnung genutzt. Also als Rohstoff für Seile, Segel, Papier, Kleidung und andere Textilien.

 

Berühmt ist Cannabis aber besonders für seine Rauschwirkung, die beim Rauchen der Cannabisblüten entsteht. Der dafür verantwortliche Wirkstoff heißt Tetrahydrocannabinol oder kurz THC. Es verändert die Wahrnehmung und kann Euphorie auslösen, man fühlt sich high. Eine Vielzahl an Wirkungen können auftreten, die oft von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind.

 

Im 20. Jahrhundert kam es schließlich zu Initiativen auf der ganzen Welt, Cannabis zu verbieten. Selbst der Anbau von Nutzhanf – also nicht berauschendem Cannabis für die Rohstoffindustrie wurde verboten.


Gründe hierfür gab es viele – unter ihnen legitime Sorgen um die gesundheitlichen Gefahren von Cannabis, aber auch Vorurteile, die Cannabis mit Drogen wie Heroin oder Kokain gleichstellte. Auch In Deutschland wurde Cannabis 1929 im Zuge der zweiten internationalen Opiumkonferenz illegal.

 

Fast 100 Jahre später ist sich die Wissenschaft inzwischen aber ziemlich sicher: Cannabis hat zahlreiche Nutzen als Arzneimittel, macht nur bedingt abhängig, und ist als Droge eher mit Alkohol oder Nikotin, wie z.B. in Zigaretten, vergleichbar als mit Heroin oder Kokain.

Das Thema der Legalisierung wird in der Politik und der Öffentlichkeit also seit einiger Zeit diskutiert. International heben immer mehr Staaten ihre Cannabisverbote auf. Auch in Deutschland gibt es dazu bereits einen Gesetzesentwurf. Kritiker und Befürworter streiten sich aber immer noch darüber, wie sinnvoll legales Gras denn nun wirklich ist.

 

Denn ganz auf die leichte Schulter zu nehmen ist Cannabis wiederum auch nicht. Starker Cannabiskonsum kann sowohl psychisch als auch körperlich schädlich sein – und auch wenn die Suchtgefahr grundsätzlich niedriger ist als bei Alkohol und Zigaretten, so ist sie dennoch ein Risiko. 


Besonders gefährlich kann der Konsum für Kinder und Jugendliche sein. Studien zeigen, dass die Gefahr abhängig zu werden sich nahezu verdoppelt, wenn Cannabis bereits im Jugendalter konsumiert wird. Durch die Legalisierung könnte es gerade dieser Gruppe erleichtert werden, Zugang zu Cannabis zu erlangen.

 

Befürworter hingegen argumentieren, dass beim legalen Handel mit Cannabis mehr auf Jugendschutz geachtet werden könnte, als das momentan auf dem Schwarzmarkt der Fall ist. Auch Steuergelder lassen sich durch eine Legalisierung, ähnlich wie beim Handel mit Alkohol und Tabak, einnehmen.

 

Und: das Justizsystem, also Polizisten, Gefängnisse, Gerichte usw. wird entlastet und kann sich besser um andere Verbrechen kümmern. Auch die Qualität des Cannabis, das auf dem Schwarzmarkt oft gesundheitsschädliche Zusatzstoffe enthalten kann, lässt sich durch den legalen Handel besser kontrollieren.

 

Es gibt also Gründe, die für eine Legalisierung, aber auch welche, die dagegen sprechen. Die Meinungen zu dem Thema gehen entsprechend sehr weit auseinander.