Erklärvideo: Demenz - einfach erklärt

Das hier ist Lena. Lena wohnt bei ihrer Mutter und ihrer Oma. In letzter Zeit ist ihr Zusammenleben anstrengender geworden. Lenas Oma ist an Demenz erkrankt und wird dadurch anders. Lena ist oft nicht zuhause, da sie jeden Tag zur Schule geht, während ihre Mutter immer mehr für die Oma da sein muss. Deshalb ist sie häufig gestresst und müde.

 

Weil Lena genauer wissen möchte, was mit ihrer Oma los ist, liest sie im Internet nach. Demenz ist ein Oberbegriff für verschiedene Krankheiten, bei denen sich die geistige Leistungsfähigkeit verringert und die Persönlichkeit verändert. Dazu gehört zum Beispiel auch die Alzheimer-Krankheit. 

 

Die beschriebenen Krankheitsstadien hat Lena auch bei ihrer Oma erlebt. Zu Beginn der Krankheit wurde sie vergesslicher. Das Kurzzeitgedächtnis ihrer Oma funktioniert nicht mehr richtig. Mittlerweile findet Lena, dass sie auch komische Sachen macht. Das liegt daran, dass ihre Oma die Orientierung verliert. Sie kann sich immer weniger an ihr früheres Wissen und ihre Erfahrungen erinnern. Ihr fällt es schwer Gegenstände, Situationen und Personen in den richtigen Zusammenhang einzuordnen. Dazu kommt, dass sie manchmal ruhelos umher läuft. Auch hierfür findet Lena eine Erklärung: Die Körperwahrnehmung lässt bei Demenz nach. Das macht Angst. Um ihren Körper wahrzunehmen zu können, bewegt sich ihre Oma, läuft herum und nestelt an ihrer Kleidung.

 

Doch nicht alles wird von der Krankheit angegriffen. Die Emotionen der Oma sind noch gut ausgeprägt. Ihre Sinne funktionieren größtenteils und das Langzeitgedächtnis hält noch Erinnerungen bereit. Deshalb empfiehlt es sich auf Dinge einzugehen, die sie noch kann. Wenn man die Oma immer wieder auf ihre vermeintlichen Fehler aufmerksam macht, leidet ihr Selbstbewusstsein. 

Lena erfährt zudem, dass die Ursachen für die Erkrankung noch nicht gut erforscht sind. Es gibt Medikamente, die ein Fortschreiten verlangsamen können, aber Demenz ist nicht heilbar. Das Risiko zu erkranken steigt mit zunehmendem Alter. Zur Zeit gibt es ungefähr 1,3 Millionen Menschen in Deutschland, bei denen die Erkrankung erkannt wurde. Da unsere Lebenserwartung steigt, wird es in Zukunft immer mehr Betroffene geben. Lena liest erschrocken, dass Experten sagen, dass diese Zahl sich bis 2050 verdoppelt. 

Die Kosten für Betreuung und Pflege werden deshalb in Zukunft noch steigen. Die veränderten Lebensstile und Familienstrukturen werden diese Kosten noch erhöhen. Bisher wird die Pflege in den meisten Fällen von Angehörigen übernommen, hauptsächlich von Frauen. Das ist genau wie für Lenas Mutter eine erhebliche Belastung. Deshalb gibt es Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen für Angehörige.

 

Davon erzählt Lena ihrer Mutter. Sie freut sich über Lenas Bemühungen und geht zu einem Beratungstermin. Ihr wird erklärt, wie sich das Erleben und die Wahrnehmung der Oma verändert. Außerdem lernt sie hilfreiche Methoden, um mit diesen Veränderungen umzugehen. Sie entschließt sich, die Oma zum Gedächtnistraining und zur Tagesbetreuung anzumelden. Außerdem fangen sie an Biografiearbeit zu betreiben, das heißt sich mit Omas Erinnerungen an lang zurückliegende Ereignisse zu beschäftigen. Durch die Entlastung hat Lenas Mutter nämlich wieder mehr Geduld mit der Oma. 

 

Für Lenas Familie hat sich die Situation erst mal entspannt. Natürlich hoffen alle, dass es so bleibt. Lena wünscht sich, dass es in Zukunft neue Formen des Zusammenlebens und der Pflege gibt und weniger demente Menschen in Heimen leben müssen.