Inflation - einfach erklärt

Seit geraumer Zeit werden wir immer wieder von einem bösen Geist heimgesucht. Er spukt ungebremst in den Medien und versetzt so viele in Angst und Schrecken.

 

Bei manchem weckt er auch unangenehme Erinnerungen an längst vergangene Zeiten.

Dieses Schreckgespenst hat einen Namen: I-N-F-L-A-T-I-O-N.

 

Wie jeder Geist, ist auch die Inflation nicht auf den ersten Blick zu erkennen. 

 

Zunächst muss man wissen, dass die Inflation Maskeraden liebt und sich in ganz unterschiedlichen Gestalten zeigt, die aber im Endeffekt alle das gleiche bewirken: Für das gleiche Geld, kann ich mir plötzlich weniger kaufen. 

 

Und das, dass kann zwei Gründe haben: Entweder ist mein Geld weniger wert. Oder Produkte werden teurer, aber mein Geld wird gleichzeitig nicht mehr. Man könnte auch sagen: Die Gründe für Inflation liegen entweder in Rohstoffknappheit oder am Wertverlust des Geldes.

 

Und zur ersten Gruppe, die mit Rohstoffknappheit zusammenhängt gehören die sogenannte Nachfrage-Inflation sowie die Kosteninflation. Zur zweiten Gruppe gehört die sogenannte Geldmengengetriebene Inflation. Ihr seht: Eine Menge Begriffe. Aber, die schauen wir uns jetzt der Reihe nach an. 

Enttarnen wir mal die erste Erscheinungsform unseres Gespenstes: Die Nachfrage-Inflation.

 

Das bedeutet eigentlich nichts anderes, als dass eine große Nachfrage nach Produkten entsteht, mit der die Industrie nicht Schritt halten kann. Und was machen die Unternehmen, wenn plötzlich mehr Nachfrage als Angebot da ist: Logisch, sie erhöhen die Preise. Und dass, das nennt man dann die Nachfrageinflation.

 

Die zweite Form der Inflation ist die Kosteninflation. Sie kommt dadurch zustande, dass volkswirtschaftlich wichtige Ressourcen, die in ganz verschiedenen Bereichen gebraucht werden, plötzlich teurer werden: Öl zum Beispiel. 

 

Man spricht in solchen Fällen von einer Rohstoffverknappung und die bringt eine Preissteigerung mit sich. In diesem Fall haben wir es mit der Kosteninflation zu tun. Nun kosten die gleichen Waren plötzlich mehr.

 

Die dritte Verkleidung unseres Inflationsgespenstes ist die Geldmengengetriebene Inflation. Der Name sagt es schon – sie entsteht, wenn die Geldmenge im Geldkreislauf erhöht wird. Also, wenn ein Staat plötzlich beschließt – jetzt mal bildlich gesprochen - die Notenpresse anzuwerfen. Das Geld verliert dann an Wert. Ein Beispiel? Gerne doch:  Wenn ich vorher für einen Apfel einen Euro bezahlen musste kostet er, wenn die Geldmenge verdoppelt wird plötzlich 2 Euro. Klar, denn die Zahl der Äpfel hat sich nicht geändert, aber die Zahl der im Umlauf befindlichen Banknoten hat sich verdoppelt. Im Endeffekt hat man mehr Geld, kann davon aber nicht mehr Äpfel kaufen. 

 

Messen lässt sich der Wert der Inflation übrigens anhand eines sogenannten Warenkorbs. In den werden die durchschnittlichen Ausgaben für ganz unterschiedliche Waren und Dienstleistungen gepackt und in regelmäßigen Abständen miteinander verglichen. Aus der Differenz ergibt sich die Inflationsrate. Ein Wert um 2% gilt als europäischer Durchschnitt und ist eigentlich völlig unbedenklich. Aaaaaber ab einer Rate von 5% spricht man von einer starken Inflation.

 

Nun fragt man sich ja, wie man dem Inflationsgespenst den Garaus machen kann. Nun, das ist etwas kompliziert. Zuständig ist eine Institution, die ebenfalls ständig durch die Nachrichten geistert: Die Europäische Zentralbank, kurz EZB. Sie kann mit verschiedenen Instrumenten wie z.B. dem Leitzins das Inflationsgespenst austreiben. Das ist aber eine Wissenschaft für sich und wird in einem anderen Video erklärt. 

 

Im nächsten Video wird’s aber erst einmal um den Bruder unseres Inflationsgespenstes gehen: Die D-E-F-L-A-T-I-O-N.