Vereinte Nationen - einfach erklärt

Das sind Hannes und Ben und die hauen sich gerne mal die Köpfe ein. Damit sind sie aber nicht die einzigen, denn es gibt viele Menschen und auch Länder, die das genauso tun, was im schlimmsten Fall in verheerenden Kriegen enden kann. 

 

Damit solche Konflikte friedlich gelöst werden können wurde 1945 die UNO gegründet. Diese drei Buchstaben stehen für United Nations Organization, zu deutsch: Vereinte Nationen. Diese Organisation ist also ein Zusammenschluss von sehr vielen Ländern und hat sich drei ziemlich hohe Ziele gesteckt:  den Weltfrieden sichern, Menschenrechte durchsetzen und für soziale Gerechtigkeit sorgen.

 

Ist doch eine runde Sache, oder? Naja, ein paar Schönheitsfehler hat die Sache dann doch. Denn wenn man einmal genau hinschaut sieht man, dass es mit dem Weltfrieden leider nicht so weit her ist.

 

Ein Beispiel: So wie Hannes und Ben hauen sich auch Land A und Land B ständig die Köpfe ein. Die Streitigkeiten gehen so weit, dass sogar viele Bürger der Länder getötet werden, obwohl die doch gar nichts für den Streit können! Monatelang fallen nicht nur Schüsse, sondern auch Menschen, doch wo bleibt die UNO mit dem Weltfrieden?

 

Um das zu verstehen, muss man sich erst einmal anschauen, wie die UNO überhaupt aufgebaut ist...

Sie besteht aus mehreren Unterorganisationen. Die wichtigsten sind: 

1. die Generalversammlung, in der alle 193 Mitgliedsstaaten der UNO vertreten sind.

2. das Sekretariat mit dem Generalsekretär Ban Ki Moon an der Spitze

3. der Internationale Gerichtshof in Den Haag

und

4. der Sicherheitsrat.

 

Es gibt aber auch viele weitere Einzelorganisationen wie z.B. das Kinderhilfswerk UNICEF  oder die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Zuständig für Konflikte wie z.B. zwischen Land A und Land B ist der Sicherheitsrat. Er kann Erklärungen formulieren, in denen staatliche Handlungen verurteilt werden; diese ziehen aber häufig keine konkreten Folgen nach sich. Wirksamer ist da eine sogenannte Resolution: Darin werden über die Erklärung hinaus noch Strafen und Sanktionen angedroht und eventuell sogar ein militärischer Einsatz der sogenannten Blauhelmsoldaten zur Friedenssicherung beschlossen.

 

Der Weg zu einer solchen Resolution ist allerdings ziemlich weit und kann daher sehr lange dauern. 

Das liegt an der Zusammensetzung des Sicherheitsrates, denn der besteht aus 15 Mitgliedsstaaten. Fünf davon sind ständige Mitglieder: Die USA, Frankreich, Russland, China und Großbritannien. Die übrigen 10 Mitglieder bleiben jeweils nur 2 Jahre im Sicherheitsrat, dann wird gewechselt. Damit eine Resolution oder eine Erklärung durchgesetzt werden kann, müssen 9 der 15 Mitglieder zustimmen. Damit aber nicht genug, denn die 5 ständigen Mitglieder besitzen ein sogenanntes Veto-Recht. Sobald eines dieser „Veto-Mächte“ Einspruch gegen eine Resolution erhebt ist diese damit blockiert und wird nicht angenommen.

 

Das Problem dabei: Der Sicherheitsrat ist wie ein bunter Zoo, denn jedes der 15 Länder bringt eine andere Kultur mit sich, sodass jedes Land unterschiedliche Vorstellungen vertritt. Um einen Beschluss durchzubringen ist es also nötig sich in der Mitte bei einem gemeinsamen Konsens zu treffen. Und der ist häufig ziemlich mager, da auf dem Weg dorthin ziemlich viele Kompromisse eingegangen werden mussten. Der Sicherheitsrat kann also nur schnell und stark reagieren, wenn seine Mitglieder gemeinsam an einem Strang ziehen – und das ist leider nicht so häufig der Fall.

 

Deshalb sind sich im Moment alle einig, dass die UNO und ihr Sicherheitsrat reformiert werden sollten. Für diese Reformen gibt es allerdings viele unterschiedliche Vorschläge. Alle berücksichtigen jedoch, dass sich die Machtverteilung zwischen den Ländern inzwischen verändert hat, wodurch die Zusammensetzung des Sicherheitsrates also nicht mehr repräsentativ ist. Außerdem sind seit der Gründung der UNO neue Herausforderungen hinzugekommen, wie z.B. der Klimawandel, das rasante Bevölkerungswachstum auf der Erde oder die zunehmende Bedrohung des Friedens durch Konflikte innerhalb eines Landes.

 

Eine Reform hat jedoch viele Hürden zu bewältigen bevor sie umgesetzt werden kann, da ein Großteil der UNO-Länder und alle Veto-Mächte ihre Zustimmung geben müssen. Wie die Zukunft aussieht und wann es Reformen geben wird, das steht also noch in den Sternen, die Bemühungen und Diskussionen sind jedoch in vollem Gang...