Populismus - einfach erklärt

„Runter mit den Steuern“. „Zu niedrige Renten“. „Raus aus der EU“. 

Solche oder ähnliche Parolen hört man doch fast täglich? Viele Menschen sind unzufrieden; mit der Politik oder anderen gesellschaftlichen Umständen. 

 

Besonders in Europa macht sich das bemerkbar. Immer mehr populistische Parteien und Bewegungen tauchen auf. Sie versprechen den Menschen Änderungen und wollen zurück 

zu dem alt Bewährten. Populismus: Was heißt das eigentlich? 

 

Das Wort stammt vom lateinischen Populus ab und heißt Volk. Es geht also um die Belange des Volkes. 

 

Nehmen wir zum Beispiel Herrn Maier. Auch er ist unzufrieden. Die Politiker kümmern sich doch gar nicht richtig um seine Interessen. Entweder bekommen die großen Bosse und Konzerne alles oder die, die nichts zur Wirtschaft dazu steuern. Und was bleibt ihm??? 

 

Die populistische Partei „Der Kleiner Mann“ spricht ihm da ganz aus der Seele. 

Sie kämpft für Menschen wie Herrn Maier, gegen die, ihrer Meinung nach, schlecht regierenden Politiker an. Dabei geht es um alles, was die Menschen bekümmert, wie aktuell auch die Flüchtlingskrise. Das Wort „Populismus“ ist vor allem in Europa negativ besetzt. 

 

Ein Beispiel: 2016 entschieden sich die Briten per Abstimmung für einen Austritt aus der EU. 

Populisten hatten sich mit überzeugenden Parolen für den Austritt stark gemacht. 

Einfache klare Worten waren es, die bei vielen Menschen Anklang fanden. 

Kurz nach der Entscheidung stellte sich heraus, dass viele der Parolen so nicht ganz stimmten. 

Nach einer Aufklärungswelle über die Folgen des Austritts bereute viele Wähler ihre Entscheidung.

Populisten liefern auf komplizierte Themen meist einfache Lösungen. Sie lehnen Institutionen wie - Banken, einflussreiche Politiker, Großkonzerne oder Massenmedien ab -

und vertreten immer eine sehr strenge Meinung. Entweder man ist dafür oder dagegen.

Die „Kleinen Männer“ sagen zum Beispiel, dass die Einheit des Volkes zählt. Wer anderer Meinung ist zählt für sie nicht. Sie wissen, was gut und richtig für alle ist. Das eigentliche Problem dabei: Was ist zum Beispiel mit der Meinung von Herrn Kunze oder Frau Özdemir, mit der von Sasha oder Meike? In einer Gesellschaft und vor allem in einer Demokratie gibt es schließlich viele verschiedene Ansichten. 

 

Herr Maier hat sich das Parteiprogramm der „Kleinen Männer“ nochmal genau durchgelesen. Vieles klingt genau so, wie er sich das auch vorstellt. Aber bei machen Punkten kommt er doch ins Stutzen. Wie will die Partei es denn schaffen, die ganzen Renten zu finanzieren? Wie wird es wohl sein, wenn es die EU nicht mehr gäbe oder wenn Steuergelder fehlen? Und wieso schließen sie ganze Gesellschaftsgruppen aus, die doch zum Volk dazugehören??

 

Er wird jetzt mal ganz genau hinschauen, mehr Informationen sammeln und sich selber ein Bild machen. Erst dann kann er entscheiden ob „die Kleinen Männer“ auch das halten können, was sie versprechen. 

Denn nicht die einfachste Lösung ist am Ende immer die Beste.