Meinungsfreiheit - einfach erklärt

Keine Steuererhöhungen!

Höhere Löhne! 

Nieder mit dem Präsidenten!

 

In vielen Ländern demonstrieren die Menschen, wenn ihrer Meinung nach etwas falsch läuft im Staat. Fast täglich sieht man heutzutage in den Nachrichten protestierende Bürger. Sie sagen öffentlich ihre Meinung. 

Die Vereinten Nationen haben in ihrer Menschenrechtserklärung 1948 schriftlich festgehalten, dass die Meinungsfreiheit ein zentrales Grund- und Menschenrecht ist. Schon lange zuvor bei der französischen Revolution 1789, wurde die Meinungsfreiheit in den Bürgerrechtsartikeln niedergeschrieben. Aber was heißt das eigentlich: Meinungsfreiheit? 

 

Es ist das Recht, seine Meinung äußern zu dürfen, ohne eine Strafe fürchten zu müssen.  

In demokratischen Staaten wie in Europa oder den USA  ist die Meinungsfreiheit in den jeweiligen Verfassungen verankert. So heißt es im deutschen Grundgesetz: „Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten." Das gilt auch für Presseorgane wie Zeitungen, Fernseh- und Radioanstalten. 

Zensur ist in einer Demokratie verboten, um eine Manipulation von Meinungen und Informationen zu verhindern. Meinungsfreiheit herrscht jedoch nicht in jedem Staat. Vor allem Diktaturen und totalitäre Regierungen verbieten Meinungsäußerungen, die sich gegen sie richten. In der Geschichte gibt es viele Beispiele: Die römischen Kaiser warfen Kritiker den Löwen vor. Im Dritten Reich ließ Hitler jeden ins Gefängnis stecken oder ermorden, der etwas gegen das Naziregime sagte. Beim Arabischen Frühling wurden Demonstranten gewaltsam auseinander getrieben. Und in Diktaturen werden oft die Internetseiten gesperrt, damit die Leute sich weder frei informieren noch ihre Kritik weltweit im Netz verbreiten können. 

 

Doch auch in Demokratien hat die Meinungsfreiheit Grenzen. So darf man niemanden verleumden oder übel beleidigen. Volksverhetzung und jugendgefährdende Medieninhalte sind ebenfalls verboten. 

Manchmal sind sich die Leute nicht einig, was erlaubt ist und was nicht. 2005 kam es zum Streit über Karikaturen des Propheten Mohammed, die in einer dänischen Zeitung erschienen waren. Viele Muslime fühlten sich in ihren religiösen Gefühlen verletzt, doch in demokratischen Ländern plädierten die meisten für die Pressefreiheit des Zeichners 

Jedes Jahr wird am 3. Mai der Welttag der Pressefreiheit begangen, um die Bedeutung der Meinungs- und Pressefreiheit immer wieder in Erinnerung zu rufen.