Eurokrise - einfach erklärt

In unserer Welt gibt es jede Menge Löcher: Neben Ozonlöchern, Zahnlöchern oder schwarzen Löchern im All gibt es auch immer mal wieder ein Loch in der Kasse, dass sich wie ein Krater im Boden auftut. Und das ist bei Griechenland im Moment so groß, dass man aufpassen muss nicht hineinzufallen! Das nämlich könnte derzeit den anderen finanziell ebenfalls angeschlagenen Ländern Europas passieren.

 

Daher sind gerade alle Euro-Länder sehr darum bemüht das Loch in Griechenland zu stopfen. Denn wenn  Euro-Land pleite geht ist das auch schlecht für die anderen Euro-Länder, da sie ja untereinander wirtschaftliche Beziehungen pflegen.

 

Um nun dieses Riesenloch zu füllen sind bis jetzt 5 Dinge unternommen worden. Die ersten drei Maßnahmen kommen  von den Euroländern, die vierte wird von der Europäischen Zentralbank gestützt und die fünfte Maßnahme kommt von Griechenland selber.

Also: Nr.1 ist ein Rettungspaket über 110 Mrd. Euro, das die Euro-Länder im Jahr 2010 gemeinsam für Griechenland geschnürt haben. Da dieses Paket aber von dem Riesenloch geradezu verschlungen wurde, musste noch mehr getan werden: Ein Rettungsschirm, mit etwa 7 x so viel Geld wurde aufgespannt, und zwar nicht nur für Griechenland, sondern auch für andere finanziell ebenfalls schwache Länder in Europa.  Das Geld dieses Schirms ist genau wie das Geld des Rettungspaketes kein Geschenk, es muss auch wieder zurückgezahlt werden! Ein Staat darf den Rettungsschirm also nur beanspruchen, wenn er verspricht in Zukunft besser mit seinem Geld hauszuhalten.

 

Da dieser Schirm allerdings in Windeseile auf den Weg geschickt wurde, ist er nur eine vorläufige Maßnahme, die bis 2013 gilt. Danach soll dauerhaft der Europäische Stabilitätsmechanismus gelten. Das ist ein riesengroßer Topf, in den die Euro-Länder insgesamt 80 Mrd. Euro einzahlen und darüber hinaus noch versprechen, dass sie im Ernstfall weitere 420 Mrd. Euro verleihen könnten. Auch hier gilt: Geld wird verliehen, nicht geschenkt!

Zusätzlich leiht die Europäische Zentralbank den Griechen noch eine ganze Menge Geld, weil die meisten anderen privaten Banken Griechenland kein Geld mehr leihen wollten. Das widerspricht zwar den Grundsätzen der Europäischen Zentralbank, aber sie macht’s trotzdem, weil Griechenland mit seinem Loch eine Ausnahmesituation darstellt.

Die Maßnahme mit der Nummer 5 wird von Griechenland selber beigesteuert. Das Leben ist schließlich kein Ponyhof und man muss seine eigenen Probleme ja auch ein bisschen selber mit anpacken! Daher hat das griechische Parlament ein Sparpaket beschlossen, gegen das die griechischen Bürger aber ordentlich protestieren, denn sie sehen es nicht ein, die Misswirtschaft ihres Staates ausbaden zu müssen! Außerdem muss Griechenland viel Privatisieren, d.h. Griechenland verkauft Anteile seiner Unternehmen, z.B. der Post.

 

Also: Das Rettungspaket, der Rettungsschirm, der europäische Stabilitätsmechanismus, die Kredite der Europäischen Zentralbank und die Sparmaßnahmen der griechischen Regierung sollen helfen, das Loch zu stopfen. 

 

Und ob man’s glaubt oder nicht, nach diesen fünf Maßnahmen ist das Loch noch immer nicht ganz voll! Täglich liest man Nachrichten über die verzweifelte Suche nach der Maßnahme Nummer 6 und von Begriffen wie Umschuldung oder Schuldenschnitt. Wie die genau gestaltet werden sollten und ob es noch weitere Maßnahmen geben darf, darüber gibt es immer neue Diskussionen. Denn die Meinungen gehen auseinander: Manche wollen Griechenland um jeden Preis retten, während Andere denken, dass das Loch nur noch tiefer werden wird.

Die Geschichte und die Diskussion darüber, ist also noch nicht zu Ende und vielleicht bleibt Griechenland ja nicht das einzige Loch!