Erklärvideo: Wahl des Bundespräsidenten - einfach erklärt

Das hier ist der Bundespräsident. Das ist die Bundeskanzlerin. Und das hier ist Boris Becker. Die drei kennen wir alle.... Aber, was haben diese Personen miteinander zu tun? Nun, machen wir mal ein kleines 

Quiz:

 

Also, hier ist die Frage Nummer 1:  Wer von den dreien hat das höchste Amt im Staate? Kleiner Tipp, es ist nicht Boris. Die Antwort ist trotzdem nicht ganz leicht: Denn, nicht Frau Merkel, sondern der Bundespräsident hat sozusagen den Hut auf und ist das Staatsoberhaupt. Auch wenn die Macht des Präsidenten durch das Grundgesetz sehr eingeschränkt ist, ist er auf dem Papier der ranghöchste Repräsentant des Staates. 

 

Ok, die Frage haben wir geschafft. Jetzt wird’s aber etwas schwieriger – auf zur zweiten Frage: Wer wählt eigentlich den Bundespräsidenten? Keine Antwort? Keine Sorge, ist auch ein bisschen kompliziert. 

 

Also, um das Ganze zu verstehen, müssen wir erst einmal  die sogenannte Bundesversammlung bestehen. Die Bundesversammlung, dass ist eine ziemlich große Versammlung. Und ihr einziger Zweck ist es, den Bundespräsidenten zu wählen. Die genaue Zahl der Mitglieder schwankt – lag aber letztes Mal bei 1244 Personen. Und diese Gruppe setzt sich aus zwei Teilen zusammen. Zum einen die Abgeordneten des deutschen Bundestages. Die wurden von den Bürgern gewählt und machen 50% der Bundestagsversammlung aus. Von der Bundesversammlung haben wir also schon mal die Hälfte verstanden. Weiter geht’s mit der anderen Hälfte. 

 

Die Bundesrepublik ist ein föderaler Staat – das heißt ganz einfach, dass auch die Bundesländer ein Wörtchen mitzureden haben. Und wenn’s ums höchste Amt im Staate geht – dann will man ja auch seinen Senf dazugeben. Deshalb entsendet jedes Landesparlament sogenannte Wahlmänner in die Bundesversammlung. Diese werden in jedem Bundesland im Vorfeld gewählt. Große Bundesländer wie z.B. Nordrhein Westfalen oder Niedersachsen schicken mehrere Wahlmänner, wie z.B. hier. Kleinere Bundesländer wie Bremen schicken weniger. Zusammengenommen machen diese Abgesandten die andere Hälfte der Bundesversammlung aus. Und hier kommt Boris Becker ins Spiel. Die von den Landesparlamenten entsandten Personen sind nämlich häufig nicht nur Politiker sondern auch prominente Person aus Kultur, Wissenschaft, Musik oder eben Sport. Unser Boris kann – wenn er von einem Parlament entsandt wird – also direkt bei der Wahl des Präsidenten mitmischen. 

Also macht auch er sich auf nach Berlin, wenn es darum geht den Bundespräsidenten zu wählen. Nun haben wir unsere 1244 Personen einschließlich Boris zusammen. Zusammen kommen diese spätesten 30 Tage vor dem Ende der Amtszeit des amtierenden Bundespräsidenten. Und auch ein traditionelles Datum hierfür gibt es: Meistens trifft sich die Bundesversammlung am 23. Mai – dem Tag an dem die Unterzeichnung des Grundgesetzes gefeiert wird. 

 

Und jetzt geht die Wahl los. Nachdem Kandidaten von mindestens einem Mitglied der Bundesversammlung vorgeschlagen wurden, stellen sich diese in drei Wahlgängen zur Wahl. Grundvoraussetzung für alle Kandidaten: Ein Mindestalter von 40 Jahren. 

 

In den ersten beiden Wahlgängen muss ein Kandidat die absolute Mehrheit ergattern, um die Wahl zu gewinnen. Oder einfach formuliert: Er braucht mehr als die Hälfte der Stimmen. Im dritten Wahlgang reicht die einfache Mehrheit. Oder einfach gesagt: Wer im dritten Wahlgang die meisten Stimmen bekommt ist der neue Bundespräsident. Er hat dann den Hut auf und ist das neue Staatsoberhaupt.

 

Er ist nur für 5 Jahre gewählt und kann maximal einmal wiedergewählt werden. Also beträgt seine maximal mögliche Amtszeit 10 Jahre. 

 

Ok, eine letzte Quizfrage: Wie viele Bundespräsidenten gab es seid der Gründung der Bundesrepublik? Die Antwort: Insgesamt zehn an der Zahl. Das hier sind sie – naja, zumindest sahen sie so ähnlich aus: 

 

Alle Antworten vorher gewusst? Nein? Keine Sorge, damit bist du nicht allein. Aber das wichtige: Du weißt sie jetzt. Und das nächste Mal, wenn dich jemand fragt, weißt du auch, was die Bundesversammlung ist, und was sie in aller Welt mit Boris Becker zu tun hat. Der jetzt wieder nach Hause fahren darf.