Erklärvideo: Die EU - einfach erklärt

Das ist Jonas. Er ist manchmal ganz schön genervt von seiner Familie. Beim Familientreffen wird es häufiger mal laut. Dann geht es um Onkel Benno, der immer pleite ist. Oder um Oma Henriette, die mit dem neumodischen Kram nicht klar kommt. Und Jonas denkt sich: das kommt mir bekannt vor: Genauso ist es, wenn im Fernsehen von der EU berichtet wird! Es wird gestritten, es geht ums Geld und um die richtige Verteilung. Manche wollen besondere Rechte, aber trotzdem soll es eine gleichberechtigte Einheit sein. Genau wie in Jonas Familie. Auch wenn man mal streitet, sorgt man füreinander. Onkel Benno kümmert sich um Oma Henriette und Oma Henriette unterstützt Onkel Benno. 

 

In der EU sorgen die verschiedenen Institutionen für einen geregelten Ablauf. Hier werden gemeinsame Gesetze entwickelt oder die Finanzen verwaltet. Ziel ist eine gemeinsame politische Richtung. Denn in einer Gemeinschaft lässt sich vieles besser umsetzen und das bringt Vorteile für die Menschen, die hier wohnen. 

 

Aus diesem Grund ist auch die Europäische Union gegründet worden: Europa bestand aus vielen einzelnen Nationalstaaten, die sich über Jahrhunderte immer wieder bekriegt haben. Es gab kein Miteinander, nur gegeneinander. Nach dem zweiten Weltkrieg wars genug und es hat sich zur Friedenssicherung eine Gemeinschaft aus 6 Staaten, die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl, kurz EKGS gebildet. 6 Jahre später gründeten die selben Länder die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft. Eine gezielte wirtschaftliche Zusammenarbeit sollte Auseinandersetzungen verhindern und für bessere Lebensverhältnisse der Bürger sorgen. Im gleichen Jahr wurde die Europäische Atomgemeinschaft gegründet, die bis heute besteht. 

1992 wurden alle im Vertrag von Maastricht unter dem Dach der Europäischen Gemeinschaft, der EG, vereint. 12 Länder schlossen sich zusammen. 2007 wurde aus der EG die Europäische Union, die EU, zu der im Jahr 2016 28 Staaten gehören. Es gibt einen gemeinsamen Binnenmarkt für einen zollfreien Warenaustausch.

Aber das ist noch nicht alles. Jonas denkt an die vielen weiteren Vorteile innerhalb der EU: Er kann überall hinreisen ohne Grenzkontrollen. Fast überall zahlt er mit dem Euro und muss kein Geld wechseln. Außerdem könnte er in jedem EU-Land studieren und arbeiten. Umweltschutzrichtlinien sorgen EU-weit für sauberes Trinkwasser! Und und und...

 

Aber nicht alle sehen nur Vorteile in der EU. Die Briten haben sich im Juni 2016 sogar mit knapper Mehrheit per Volksabstimmung für einen Austritt aus der EU entschieden. Auch Oma Henriette hat viel zu meckern: Diese ganze Bürokratie! Was das alles kostet! Und warum kriegen die einen mehr als die anderen?! 

Jonas und Oma Henriette diskutieren viel über die Vor- und Nachteile. Er erklärt ihr, dass vieles, worüber sie schimpft, Vorurteile sind. Zum Bespiel ist der Personalaufwand vergleichsweise gering. Während in den wichtigsten EU-Institutionen insgesamt rund 40.000 Mitarbeiter tätig sind, sind es im Öffentlichen Dienst von Berlin zum Beispiel schon 114.000 Beschäftigte. 

 

Am Ende sieht Oma Henriette ein: Die EU hat ihre Vorteile. Auch wenn viel diskutiert wird - wenn es hart auf hart kommt, steht einer für den andern ein. Und wenn man sich gegenseitig unterstützt wird alles ein bisschen einfacher.