Erklärvideo: Demokratie - einfach erklärt

Das ist Peter, er kommt aus Deutschland. Sein Freund Sam lebt in den USA und Heidi kommt aus der Schweiz. Alle drei leben zwar in verschiedenen Ländern, aber dennoch unter grundsätzlich demokratischen Regierungen.

Sie fragen sich jetzt, worin sich die demokratischen Systeme ihrer Länder unterscheiden?

 

Der Begriff ‚Demokratie’ kommt aus dem Griechischen und bedeutet „Herrschaft des Volkes“. Dabei haben alle demokratisch organisierten Staaten Gemeinsamkeiten. 

Das Wahlrecht ist dabei einer der Grundpfeiler des Systems. 

Auch muss es immer verschiedene Parteien geben, aus denen gewählt werden kann.

Demokratie bedeutet außerdem, dass es eine Verfassung und Gesetze gibt, das heißt schriftlich festgehaltene politische und rechtliche Regeln.

Zudem hat jede Demokratie die politische Macht auf das Parlament und die Regierung aufgeteilt und es gibt unabhängige Gerichte, die das politische Geschehen kontrollieren. Das nennt man Gewaltenteilung. Es gibt die gesetzgebende, die Legislative, die ausführende, die Exekutive und die richterliche Gewalt, die Judikative. Damit soll verhindert werden, dass die politische Macht missbraucht wird.

 

Trotz vieler Gemeinsamkeiten haben demokratisch organisierte Staaten auch Unterschiede:

 

Peter zum Beispiel lebt in Deutschland in einer parlamentarischen Demokratie. Er darf alle vier Jahre bei der Bundestagswahl Volksvertreter für das Parlament, den Deutschen Bundestag, wählen. Die Regierung, samt Bundeskanzler, wird dann nicht direkt von den Bürgern, sondern von den Volksvertretern, den sogenannten Abgeordneten aus dem Parlament gewählt. Der Bundeskanzler ist der Regierungschef. Der Bundespräsident ist das Staatsoberhaupt, er hat jedoch keinen direkten Einfluss auf politische Entscheidungen. 

Sam lebt in den USA in einer präsidentiellen Demokratie. Er darf Vertreter für das Parlament, den Kongress, wählen. In einer zweiten Wahl gibt er an Wahlmänner seine Stimme ab, die dann über den Präsidenten abstimmen. Der Präsident ist gleichzeitig Staatsoberhaupt, Regierungschef und außerdem Oberbefehlshaber der Streitkräfte. Der Präsident ernennt dann selbst seine Regierung. So sind Parlament und Regierung von einander getrennt. 

 

Bei Heidi ist es wieder etwas anders. Sie lebt in der Schweiz in einer direkten Demokratie. Direkt heißt, dass sie in Volksentscheiden über politische Entscheidungen unmittelbar abstimmt. Sie stimmt auch über das Parlament, die sogenannte Bundesversammlung, ab. Das Parlament wählt die Regierung, den siebenköpfigen Bundesrat, und den Bundeskanzler. Der Bundesrat ist eine Behörde, die der Bundespräsident leitet. Unterstützung erhält sie zusätzlich vom Bundeskanzler samt Bundeskanzlei. 

 

Gemeinsam führen sie politische Entscheidungen aus. Anders als in der parlamentarischen und präsidentiellen Demokratie gibt es kein richtiges Staatsoberhaupt. Bundeskanzler und Bundespräsident sind lediglich Leiter ihrer Abteilung. 

 

Demokratie, egal ob parlamentarisch, präsidentiell oder direkt, ist immer auch mit Kompromissen verbunden, da nicht der einzelne Wille von Peter, Sam oder Heidi zählt, sondern der Wille der Mehrheit in einem demokratisch organisierten Staat.